"Heute neu bedroht"

Militärbischof Overbeck fordert mehr Engagement für Frieden

Ein Jahrhundert nach Ende des Ersten Weltkriegs mahnt der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck zum verstärkten Engagement für den Frieden. Dieser sei in vielem „heute neu bedroht“, schreibt der Essener Bischof in einem Beitrag für die Zeitschrift „Kompass“ der katholischen Militärseelsorge (November).

„Nationalismus und Populismus flammen neu auf, die Begeisterung für das europäische Projekt schwindet, die Sprache verroht“, so der Militärbischof. „In einer von Angst und Verzagtheit geprägten Zeit ist es Aufgabe der Kirche, zuversichtlich und hoffnungsvoll voranzuschreiten und für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.“

„Das Gedenken an das Ende des Krieges mahnt, uns nicht in trügerischer Sicherheit zu wiegen, kriegerische Konflikte nicht zu verharmlosen und dem hohen Wert des Friedens nicht seine Bedeutung abzusprechen“, betont Overbeck. Er ruft dazu auf, „überzogenem Nationalismus“ entgegenzutreten. „Es braucht dafür ein neues Bedenken dessen, was Europa und das europäische Gemeinwohl ausmachen.“ Nur wenn „Sonderinteressen hinter das gesamtgesellschaftliche Wohl zurücktreten, die gesellschaftliche Solidarität gestärkt wird und es um Menschenwürde, Gerechtigkeit und Wohlstand für alle geht, können wir Sicherheit und Frieden dauerhaft stärken und wahren“. Nur so seien Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und Handelsfragen zu bewältigen.

KNA

09.11.2018 - Bischöfe