Umdenken gefordert

Misereor: Amazonas-Synode soll wachrütteln

Das katholische Hilfswerk Misereor begrüßt die von Papst Franziskus einberufene Amazonas-Synode. Der Papst wolle wachrütteln und dazu aufrufen, Verantwortung für das Leben aller zu übernehmen und nach neuen Wegen für einen umfassenden sozialen und ökologischen Wandel zu suchen, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Freitag in Essen. Die Sonderversammlung der Bischofssynode zur Lage im Amazonas-Gebiet soll im Oktober 2019 in Rom stattfinden.

Das kürzlich veröffentlichte Vorbereitungsdokument rege zu einer Auseinandersetzung mit wichtigen Fragen an, so Misereor. Im Fokus stünden durch Raubbau verursachte Umweltschäden im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen. Der Lebensraum vieler indigener Völker sei durch "massive ökonomische Interessen" wie die willkürliche Abholzung von Wald oder die Verschmutzung von Gewässern bedroht. "Die herrschende Konsum- und Wegwerfkultur verwandelt den Planeten in einen Müllabladeplatz", heißt es weiter. Misereor schließt sich dem Papst an, der dieses "erstickende Entwicklungsmodell" verurteilt.

Spiegel betonte, in der globalisierten Welt berührten viele Probleme auch Deutschland. "Wenn Amazonien die Lunge des Planeten Erde ist, dann leiden dieser Planet und seine Bewohner heute an einer akuten Lungenentzündung. In absehbarer Zeit könnte uns allen die Luft ausgehen."

KNA

03.08.2018 - Ausland , Papst , Umwelt