Müller will Corona-Hilfe für ärmere Staaten ausweiten

Expertenteams von Ärzten und Laborwissenschaftlern sollen verstärkt werden

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will die Unterstützung ärmerer Staaten bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ausweiten. Geplant ist, die zusammen mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) aufgestellten Expertenteams von Ärzten und Laborwissenschaftlern zu verstärken. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Die sogenannte Schnell Einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG) erhalte aufgrund des akuten weltweiten Bedarfs derzeit eine hohe Zahl von Anfragen, heißt es in der Antwort. "Eine Ausweitung der SEEG ist daher derzeit in Planung."

Die Teams waren seit ihrer Gründung 2015 schon mehr als 20 mal weltweit im Einsatz, zum Beispiel beim Ebola-Ausbruch in Westafrika. Im Rahmen der Corona-Pandemie haben sie in den vergangenen Monaten unter anderem in Namibia, Benin, Kolumbien, Ecuador und Peru beim Aufbau von Test-Laboren und dem Training von Mitarbeitern geholfen.

In seiner Antwort spricht sich das Ministerium zudem für eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus. Die WHO müsse in ihrer Rolle für regionale und globale Gesundheitskrisen weiter gestärkt werden, um als führende und koordinierende Autorität im Bereich der globalen Gesundheit uneingeschränkt agieren zu können. Dazu müsse unter anderem das Frühwarnsystem der WHO für Pandemien verbessert werde.

Der FDP-Politiker Jens Beeck, Berichterstatter seiner Fraktion für globale Gesundheit im Entwicklungsausschuss des Bundestag, forderte, die Bundesregierung müsse ihren Worten nun Taten folgen lassen. "Die WHO muss dringend gestärkt und ihre Handlungsfähigkeit nachhaltig verbessert werden. Andernfalls drohen im Falle einer erneuten Gesundheitskrise dieselben katastrophalen weltweiten Folgen wie bei Covid-19", sagte er dem RND.

KNA

13.08.2020 - Corona , Medizin , Politik