Landraub in Myanmar

Militär errichtet Stützpunkte auf zerstörten Rohingyadörfern

Myanmar errichtet nach Angaben von Amnesty International (AI) auf dem Gebiet zerstörter Rohingyadörfer Militärbasen. "Was wir in Rakhine sehen, ist Landraub durch das Militär in dramatischem Ausmaß", hieß es in dem am Montag auf der Internetseite von AI veröffentlichten Report "Remaking Rakhine State". Neue Stützpunkte würden zur Stationierung eben jener Sicherheitskräfte errichtet, die gegen die Rohingya Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hätten.

Laut Augenzeugen und der Expertenanalyse von Satellitenbildern seien die Planierung von Rohingyadörfern und neue Bauaktivitäten seit Jahresbeginn "intensiviert" worden, hieß es in dem Bericht. "Neue Straßen werden auf dem Land und dem Gelände niedergebrannter Rohingyadörfer gebaut und dadurch wird es noch unwahrscheinlicher, dass die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können."

Mehr als 700.000 muslimische Rohingya sind seit Beginn der Armee-Gewalt im August 2017 nach Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen verurteilten das Vorgehen des Militärs gegen die ethnisch-religiöse Minderheit als Völkermord. Myanmars Regierung unter Führung von Staatsrätin Aung San Suu Kyi sowie die Armee weisen die Vorwürfe als Falschnachrichten zurück.

Die zwischen Myanmar und Bangladesch im Januar vereinbarte Rückführung der Flüchtlinge war bereits ins Stocken geraten, bevor sie begonnen hatte. Politische Beobachter in beiden Ländern gehen davon aus, dass die Rohingya noch Jahre in Lagern in Bangladesch unter schwierigen humanitären Bedingungen leben müssen.

KNA

12.03.2018 - Ausland , Flüchtlinge