Weiter Weg von der Grenze

Neues Lager für Migranten in Tijuana

Im nordmexikanischen Tijuana werden die Migranten aus dem provisorischen Aufnahmelager an der Grenze zu den USA in ein Veranstaltungszentrum im Osten der Stadt verlegt. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden am Donnerstagabend (Ortszeit) die ersten 315 mittelamerikanischen Migranten in das neue Lager „El Barretal“ gebracht. Der neue Standort verfüge über bessere Bedingungen, teilte die Stadt mit. Der Transport der Personen wurde von der Bundespolizei und vom Nationalen Amt für Migration begleitet und organisiert.

Die Zustände im alten Lager „Benito Juarez“, in dem sich zuletzt mehr als 6.000 Migranten aufhielten, waren chaotisch. Wegen der schlechten hygienischen Zustände waren zahlreiche Menschen erkrankt, zudem war der Sportplatz völlig überfüllt und bot bei Regenfällen keinerlei Schutz. Menschenrechts- und Hilfsorganisationen hatten eine Verbesserung der Versorgung gefordert. Insassen aus dem Lager äußerten jedoch auch die Befürchtung, dass durch die Verlegung in einen Außenbezirk Demonstrationen in Grenznähe verhindert werden könnten.

Rund 25 Migrantinnen haben derweil nach lokalen Medienberichten am Donnerstag (Ortszeit) einen Hungerstreik begonnen, um eine Beschleunigung ihres Asylverfahrens zu erreichen. Die Mehrzahl der jüngst in Tijuana angekommenen Migranten stammt aus einer sogenannten Karawane, die sich Mitte Oktober aus Honduras in Richtung USA auf den Weg gemacht hatte. Einige Personen aus der Gruppe hatten am vergangenen Sonntag versucht, die Grenze zu den USA zu stürmen. Sie wurden aber von US-amerikanischen Grenzbeamten zurückgedrängt.

KNA

30.11.2018 - Ausland , Flüchtlinge