Für mehr Soforthilfe

Opferbeauftragter Beck stellt Abschlussbericht vor

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Opfer des Attentats auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, Kurt Beck, stellt an diesem Mittwoch seinen Abschlussbericht vor. Zugleich will er Vorschläge unterbreiten, wie Deutschland besser auf solche Ereignisse reagieren kann, wie sein Büro mitteilte.

Beck plädiert für eine professionelle Ansprechstelle vor Ort und eine dauerhafte Ansprechstelle für Betroffene. Zudem müsse die Soforthilfe für Betroffene deutlich angehoben werden, so der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Sie betrage derzeit 10.000 Euro, liege aber in anderen Ländern teilweise deutlich höher. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hatte sich auch für eine bessere Entschädigung der Opfer ausgesprochen.

Beck war nach dem Anschlag an der Berliner Gedächtniskirche zum unabhängigen Opferbeauftragten ernannt worden. Auf dem Breitscheidplatz waren am 19. Dezember 2016 zwölf Menschen gestorben und Dutzende weitere verletzt worden. Zum ersten Jahrestag soll den Betroffenen ein Mahnmal übergeben werden. Zudem ist ein Gedenkgottesdienst geplant. An dem Tag soll der Weihnachtsmarkt nicht in Betrieb sein. Bereits am 18. Dezember will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Betroffene und Angehörige treffen.

Diese hatten in einem offenen Brief fehlende Unterstützung der Bundesregierung kritisiert. Kurt Beck äußerte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) Verständnis für die Kritik am Umgang der Kanzlerin mit den Angehörigen der Anschlagsopfer. Die Betroffenen hätten das Gefühl, „dass ihr Opfer nicht ausreichend gewürdigt worden ist“.

KNA

13.12.2017 - Deutschland , Politik