Papst Franziskus:

Steuern sind ein Merkmal für Recht und Gerechtigkeit

Papst Franziskus hat die Arbeit von Steuerbehörden gelobt und zugleich zu Transparenz aufgerufen. Eine gerechte Besteuerung könne soziale Beziehungen ausgleichen und Korruption, Ungerechtigkeit und Ungleichheit beseitigen, sagte er bei einer Audienz mit Finanzbeamten am Montag im Vatikan.

Häufig werde behauptet, die Steuer sei "ein Griff in die Taschen der Menschen", sagte Franziskus. In Wirklichkeit sei sie aber ein Merkmal für Recht und Gerechtigkeit. Steuern müssten "die Umverteilung des Reichtums fördern und die Würde der Armen und Geringsten schützen, die immer Gefahr laufen, von Mächtigen unterdrückt zu werden", sagte der 85-Jährige.

Zugleich warnte der Papst vor Korruption und rief die Beamten zu Transparenz auf. Es könne zu Misstrauen und Unzufriedenheit führen, wenn nicht klar sei, wo und wie öffentliche Gelder ausgegeben werden.

Weiterhin lobte Franziskus das steuerfinanzierte Gesundheitssystem in Italien und bat die Verantwortlichen, dieses beizubehalten. "Verteidigen Sie es. Wir sollten nicht in ein gebührenpflichtiges Gesundheitssystem verfallen, in dem Arme keinen Anspruch auf irgendetwas haben. Es ist eines der schönsten Dinge, die Italien zu bieten hat", bekräftigte der Papst ein wiederholt vorgetragenes Plädoyer.

KNA

01.02.2022 - Finanzen , Gesellschaft , Papst