Pressegespräch auf dem Heimflug

Papst will Atomwaffenverbot in den Katechismus aufnehmen

Papst Franziskus will ein Verbot von Kernwaffen in der amtlichen katholischen Lehre verankern. Das kündigte er am Dienstag auf dem Rückflug von Japan an. Dabei bekräftigte Franziskus, nicht nur der Gebrauch, sondern schon der Besitz von Atomwaffen sei unmoralisch. Es genüge ein Unfall oder die Verrücktheit eines Einzelnen, um die ganze Menschheit zu zerstören.

Bei seinen Besuchen in Nagasaki und Hiroshima hatte Franziskus am Sonntag eindringlich zu atomarer Abrüstung aufgerufen. An den Orten der Atombombenabwürfe vom August 1945 sprach er von einem „perversen Widerspruch, Stabilität und Frieden auf der Basis einer falschen, von einer Logik der Angst und des Misstrauens gestützten Sicherheit verteidigen und sichern zu wollen“.

Nuklearwaffen kosteten Menschenleben allein schon durch ihre Entwicklung, den Bau und ihre Bereithaltung. Die dafür verwandten Summen fehlten andernorts für wichtige Aufgaben, kritisierte das Kirchenoberhaupt.

Schon im November 2017 hatte Franziskus den Besitz von Atomwaffen als unmoralisch verurteilt. Diese Äußerung bei einer Tagung im Vatikan zum Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen trug ihm teils harsche Kritik auch aus katholischen Kreisen ein. Vor der jetzigen Japan-Reise versuchten Diplomaten aus den USA und Frankreich offenbar, im Vatikan eine Abschwächung von Formulierungen in den päpstlichen Redemanuskripten für Nagasaki und Hiroshima zu erreichen.

KNA

27.11.2019 - Krieg , Papst , Reise