Corona-Pandemie

Patientenschützer kritisieren Gefeilsche um Tests in Pflege

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat ein Gefeilsche um Schnelltests in der Altenpflege beklagt. "Zusätzliche tägliche Schnelltests für Bewohner, Pflegekräfte und Angehörige sind ein effizientes Mittel, bis die Impfangebote kommen", sagte Vorstand Eugen Brysch. Dass es jetzt Streit um die Bezahlung der Tests und die Auswahl freiwilliger Helfer gebe, sei nicht nachvollziehbar.

Hintergrund ist ein Bericht des Wirtschaftsmagazins "Business Insider", nach dem sich die Suche von Bund und Ländern nach bis zu 30.000 Freiwilligen verzögert, die mehr Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen durchführen sollen. Eine entsprechende Initiative hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag nach der Ministerpräsidentenkonferenz angekündigt.

Regierungsbeamte kritisierten demnach gegenüber "Business Insider", dass die beteiligten Hilfsorganisationen gefordert hätten, dass die Bundesagentur für Arbeit zunächst die Eignung der Helfer prüfen müsse. Demnach sollten Interessierte beispielsweise ein Führungszeugnis vorlegen, was Regierungsmitglieder unter Verweis auf den Zeitverlust ablehnten. Auch finanzielle Forderungen der Hilfsorganisationen sorgen laut Bericht für Streit: Denn der Bund sollte zur Erstattung der Personal- und Sachkosten an die Organisationen oder die Heime 18 Euro zahlen - pro abgenommenem Schnelltest.

Brysch sagte dazu, für das Ministerium seien 18 Euro pro Test wohl zu viel. "Dabei zahlen heute schon Testwillige bis zu 80 Euro in Testzentren und Arztpraxen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse jetzt ein Machtwort sprechen.

KNA

11.01.2021 - Corona , Patient , Pflege