"Menschen starben auch an Einsamkeit"

Bundestagsvizepräsidentin Pau entsetzt über fortwährendes Besuchsverbot an Seniorenheimen

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau ist entsetzt darüber, dass es in Deutschland noch immer Seniorenheime gibt, wo es aufgrund der Corona-Maßnahmen "seit über einem Jahr keine Besuchsmöglichkeit" gibt. "Das ist etwas, wo ich mittlerweile richtig zanke", sagte die Linken-Politikerin am Dienstagabend bei der als Videokonferenz durchgeführten Veranstaltung "Treffpunkt Gendarmenmarkt" des Berliner Büros der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Wenn bei Eheleuten nur einer im Heim lebt und sie sich nicht sehen dürfen und nicht berühren dürfen, hat das auch Folgen: Das macht krank, und zwar nicht nur die Heimbewohner, sondern auch die Pflegekräfte."

Im Coronajahr 2020 seien Menschen nicht nur an Corona, sondern auch an Einsamkeit gestorben, so Pau weiter. "Bei allem, was wir zu diskutieren haben, was wir zu bearbeiten haben, sollten wir auch immer die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen anschauen und bei den nächsten Maßnahmen schauen, was man besser machen kann", sagte Pau. "Wir sind in der beständigen Verantwortung, zu erklären, was wir tun, warum wir es tun, und dass wir es immer wieder auch überprüfen."

KNA

14.04.2021 - Corona , Politik , Senioren