Medial vernachlässigte Themen

Schutz von Mensch und Umwelt dominiert "vergessene Nachrichten"

Der Schutz von Umwelt, Mensch und Tier dominiert in diesem Jahr die Rangliste der "vergessenen Nachrichten". Das medial vernachlässigte Topthema Nummer eins war nach Ansicht der Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten die für das Ökosystem Meer gefährliche Verdunkelung der küstennahen Gewässer.

Dies teilten die Initiative Nachrichtenaufklärung und die Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion am Freitag mit. Auf Platz zwei folgt die Aufgabe von Schiffen und ihrer Besatzung und auf Platz drei folgen mangelhafte Psychotherapieangebote für Menschen mit geistigen Behinderungen.

Zu den weiteren Themen auf der Top-Ten-Liste gehören unter anderen die überproportional hohe Zahl von Suiziden im Strafvollzug und Einschränkungen der Meinungs- und Kunstfreiheit in Spanien. Auch die HIV-Krise in Russland oder Boliviens Wirtschaftswachstum auf Kosten von Klima und Bevölkerung stehen auf der Liste.

"Mit dem Fokus auf die vergessenen Nachrichten möchten wir auf wichtige Themen aufmerksam machen und gleichzeitig hervorheben, wie wichtig ein freier und unabhängiger Journalismus ist", sagte der Vorsitzende der Initiative, der Bonner Kommunikationsforscher Hektor Haarkötter. In diesem Jahr ziehe sich das Thema "Schutz" wie ein roter Faden durch die Liste. "Damit wird besonders deutlich, dass eine unabhängige Berichterstattung auch immer eine Schutzfunktion für unsere Gesellschaft bedeutet", meinte Haarkötter.

Für die Rangliste der "vergessenen Nachrichten" wählt die Jury jährlich zehn Themen aus Vorschlägen aus, die aus der Bevölkerung eingereicht werden. Studierende sichten die Vorschläge und überprüfen, ob die Themen oder Nachrichten zutreffend sind und ob sie tatsächlich von den Medien vernachlässigt wurden. Im vergangenen Jahr hatten soziale Themen die so entstandene Liste dominiert.

KNA

10.03.2023 - Medien , Umwelt