Steinmeier und Nuntius Eterovic:

Internationale Zusammenarbeit gerade in Coronazeiten ausbauen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die internationale Zusammenarbeit im Angesicht der Covid-19-Pandemie und anderer Krisen weiter auszubauen. "Die Auswirkungen der Pandemie werden auch künftig gemeinsame Antworten auf große Fragen wie die gerechte Verteilung von Ressourcen und Einkommen sowie den Kampf gegen den Klimawandel erfordern", schrieb Steinmeier in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an den Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, als Sprecher des Diplomatischen Korps.

Es reiche nicht, auf die Unterstützung oder die Aktion eines einzelnen Landes zu warten, erklärte Steinmeier weiter. Vielmehr sollten alle Staaten über ihre nationalen Grenzen hinaus gemeinsam gute Lösungen zum Wohle aller Menschen finden. "Wir wollen uns wappnen gegen zukünftige Schrecken aller Art, seien es Naturkatastrophen oder Seuchen, und sie besser und schneller bekämpfen", betonte das Staatsoberhaupt.

Ein neuer Schwung für Deutschlands internationale Beziehungen sei ihm ein großer Herzenswunsch, schrieb Steinmeier. Er versicherte zugleich, dass Deutschland ein "kompetenter und vertrauensvoller Partner" bleiben wolle.

Anstelle eines traditionellen Neujahrsempfangs für die Botschafter im Schloss Bellevue schrieben sich Steinmeier und Nuntius Eterovic in diesem Jahr Briefe. Der Empfang fällt coronabedingt aus.

Eterovic hatte Steinmeier bereits zuvor geschrieben und darauf hingewiesen, dass die Einschränkungen in der Pandemie sich auch in den internationalen Beziehungen spiegelten. Die aktuelle Situation verschärfe die Krisen der Welt, "vor allem die des Klimas, in der Ökonomie, in der Situation des Hungers und der Migration, wo alle Staaten aufgerufen sind, vor allem die großen und mächtigen, die auch größere Verantwortung bei der Suche nach angemessenen Lösungen haben".

Der Papst-Botschafter lobte Deutschland für sein Handeln in der Pandemie - und zwar im Innern wie nach Außen. Auch in anderen Politik-Feldern fand Eterovic lobende Worte: "Die Mitarbeit Deutschlands als nicht ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich positiv auf wichtige Fragen der internationalen Politik ausgewirkt, insbesondere auf die Suche nach Frieden, was eine dringende und dauerhafte Herausforderung der internationalen Gemeinschaft bleibt." Auch habe Deutschland den Entwicklungsländern wichtige Hilfe geleistet.

Der Nuntius erinnerte zudem an Papst Franziskus, der in seiner Weihnachtsansprache Kooperation und Impfstoffe auch "für die Schwächsten und Bedürftigsten in allen Regionen der Erde" angemahnt hatte. "Wir können hoffen, dass sich die internationale Gemeinschaft nach der Überwindung der Pandemie neben einer Normalisierung des Lebens auch der Lösung schwerwiegender Probleme in der heutigen Welt widmen kann", schrieb Eterovic. Dazu gehöre "die Förderung des Dialogs und der Toleranz unter allen Menschen guten Willens".

KNA

13.01.2021 - Corona , Politik , Zusammenarbeit