20 000 junge Menschen in Basel

Taize-Treffen endet mit Aufruf zu Solidarität und Umweltschutz

Das 40. Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taize ist im schweizerischen Basel mit einem Aufruf zu mehr Solidarität und Umweltschutz zu Ende gegangen. Der Prior der Taize-Gemeinschaft, Frere Alois, sprach sich bei einem gemeinsamen Gebet am Silvesterabend dafür aus, Grenzen zu überwinden und Europa zu stärken. Er verwies auf die aktuellen Herausforderungen aufgrund der weltweiten Flüchtlingsströme: „In ihrer Not brauchen diese Menschen Solidarität, und wie wir in Taize gesehen haben, können sie unsere Freunde werden.“

Außerdem forderte Frere Alois einen rücksichtsvolleren Umgang mit der Natur. „Hört auf den Schrei der Erde. Angesichts von Umweltkatastrophen, insbesondere in den ärmsten Regionen, tragen die westlichen Länder eine historische Verantwortung.“ Im Namen aller Anwesenden appellierte der Geistliche an die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen, mehr für Armutsbekämpfung und Umweltschutz zu tun. Die finanziellen Mittel für notwendige Veränderungen seien vorhanden.

Zum Abschluss des Jugendtreffens dankte die Taize-Bruderschaft den Baslern für ihre Gastfreundschaft. An der Zusammenkunft hatten seit Donnerstag nach Veranstalterangaben rund 20.000 junge Menschen aus 45 Ländern teilgenommen. Sie versammelten sich zu Gebeten und Gesang im Basler Münster und in Messehallen. Die meisten Teilnehmer waren bei Gastfamilien in grenznahen Orten in der Schweiz, Frankreich und Deutschland untergebracht. Am Neujahrstag reisten sie zurück in ihre Heimatstädte.

Papst Franziskus hatte den Teilnehmern im Vorfeld ein Grußwort zukommen lassen. Darin ermutigte er sie zum ökumenischen Miteinander. Der Heilige Geist solle den jungen protestantischen, katholischen und orthodoxen Christen helfen, sich gegenseitig an der Vielfalt ihrer geistlichen Gaben zu erfreuen.

Das nächste Treffen soll Ende 2018 in Madrid stattfinden. Der Erzbischof von Madrid, Kardinal Carlos Osoro Sierra, sagte: „Madrid ist ein Ort der Begegnung, ein Ort der Gemeinschaft und ein Ort, an dem der Glaube in der ganzen Welt verbreitet wird.“ Er freue sich über die Wahl.

Seit 1978 finden neben den dauerhaft im Dorf Taize in Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Großveranstaltungen in europäischen Städten statt. Diesmal wurde das Jugendtreffen erstmals in einem Dreiländereck organisiert. Beteiligt waren christliche Gemeinden in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland.

Die Gemeinschaft von Taize steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, für europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel. Der kleine Ort ist Sitz einer Bruderschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern und aus verschiedenen evangelischen und der katholischen Kirche an.

Seit im August 1974 Zehntausende zu einem „Konzil der Jugend“ nach Taize kamen, veranstalten die Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Geleitet wird die Gemeinschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois. Der 63 Jahre alte Schwabe ist Nachfolger des Gründers Frere Roger Schutz (1915-2005).

KNA

02.01.2018 - Jugend