Appell an Präsident Trump und Justizminister

US-Bischöfe fordern Stopp von Hinrichtungen in Adventszeit

Die US-Bischöfe haben die Regierung aufgefordert, die Vollstreckung von Todesurteilen in der Adventszeit einzustellen. In einer Erklärung vom Montag (Ortszeit) rufen die zuständigen Erzbischöfe Paul Coakley und Joseph Naumann Präsident Donald Trump und Justizminister William Barr auf: "Stoppt diese Hinrichtungen". Die Stellungnahme der Bischöfe erschien drei Tage vor der nächsten geplanten Hinrichtung nach Bundesrecht. Es wäre bereits die zehnte Vollstreckung einer Todesstrafe allein in diesem Jahr.

"Dies sind mehr als doppelt so viele wie 1938, als im selben Zeitraum vier Verurteilte hingerichtet wurden", erklärten die Bischöfe. Drei weitere Todesurteile sollen im Januar unmittelbar vor der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden am 20. Januar vollstreckt werden.

Justizminister Barr, ein Katholik, hatte 2019 auf Weisung Trumps angekündigt, das fast zwei Jahrzehnte geltende Moratorium zu beenden, in dem Todesurteile nicht vollstreckt wurden. Auf scharfe Kritik der Bischöfe stößt auch die Ausweitung der Tötungsart durch Gas, den elektrischen Stuhl und per Erschießung, die Barr vor kurzem verfügt hatte. Papst Franziskus hatte im Oktober die Todesstrafe als "unzulässig" verurteilt. Am Donnerstag (Ortszeit) soll der verurteilte Doppelmörder Brandon Bernard hingerichtet werden.

KNA

08.12.2020 - Bischöfe , Todesstrafe , USA