Umfrage:

Mehr Menschen dokumentieren Entscheidung zu Organspende

Mehr Menschen haben zuletzt ihre Entscheidung über eine mögliche Organspende dokumentiert. Das geht aus einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor. Demnach dokumentierten 44 Prozent der Befragten ihre Entscheidung schriftlich, etwa in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung. Im Jahr 2012 waren es 26 Prozent.

Der Kommissarische Direktor der BZgA, Martin Dietrich, begrüßte diese Entwicklung. Es sei wichtig, Menschen zu informieren "und sie zu motivieren, mit ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten das Thema zu besprechen und ihre Entscheidung schriftlich festzuhalten". Einen Anlass dazu bietet der bundesweite "Tag der Organspende" am 5. Juni. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) plant zahlreiche virtuelle Aktionen.

Anfang kommenden Jahres wird das neue Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei Organspende in Kraft treten. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Ausweisstellen von Bund und Ländern den Bürgern Aufklärungsmaterial und Organspendeausweise aushändigen beziehungsweise bei elektronischer Antragsstellung elektronisch übermitteln. Hausärzte werden bei Bedarf ihre Patienten alle zwei Jahre ergebnisoffen über die Organ- und Gewebespende beraten. Außerdem sollen Fahrschulen in die Aufklärungsarbeit mit einbezogen werden. Das Gesetz beinhaltet zudem die Einrichtung eines bundesweiten Online-Registers, in dem die persönliche Entscheidung zur Organspende selbstständig dokumentiert werden kann.

Trotz der Corona-Pandemie war die Zahl der Organspender in Deutschland im vergangenen Jahr nur leicht gesunken. 2020 spendeten 913 Menschen nach dem Tod 2.941 Organe. Das waren 19 Spender und 54 Organe weniger als im Vorjahr. Ende 2020 registrierte die Warteliste 9.183 Patienten, die insgesamt 9.463 Organe benötigen.

KNA