Vierstelliger Sachschaden

Unbekannte brechen in Trierer Pilgerabtei Sankt Matthias ein

Bisher unbekannte Täter sind in der Nacht auf Mittwoch in die Trierer Benediktinerabtei Sankt Matthias eingebrochen. Nach Angaben der Polizei schlugen der oder die Täter vermutlich zwischen 21.00 und 5.00 Uhr eine Scheibe zur Küche ein und gelangten so in das Gebäude. Von dort aus erreichten sie weitere Räume, den Kreuzgang und die Kirche. In mehreren Räumen hätten die Einbrecher Schränke und Behältnisse durchsucht und mehrere Gegenstände beschädigt. In der Kirche hätten sie zahlreiche sakrale Gegenstände und Mobiliar umgeworfen sowie Aushänge und Liedbücher angezündet. Das Feuer habe sich jedoch nicht ausgebreitet.

Ob etwas gestohlen wurde, ist laut Polizei derzeit noch nicht bekannt. Der Sachschaden liege nach ersten Schätzungen im vierstelligen Eurobereich. Eine Sprecherin der Abtei sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass über den oder die Täter und deren Beweggründe noch keine Erkenntnisse vorliegen. Es deute jedoch derzeit nichts auf antichristliche Motive hin. „Das war vermutlich reiner Vandalismus“, so die Sprecherin.

Die Benediktinerabtei ist als Pilgerstätte weit über die Grenzen Triers hinaus bekannt. Die Basilika des Klosters beherbergt mit den Gebeinen des Matthias das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen. Das Grab wurde beim Einbruch nicht beschädigt.

Die Gebeine des Heiligen wurden nach christlicher Überlieferung von Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, nach Trier gebracht. Seit dem 11. Jahrhundert pilgern Matthias-Bruderschaften überwiegend aus Nordrhein-Westfalen und der Eifel zu dem Grab. Auch die Sarkophage der ersten Trierer Bischöfe aus dem dritten Jahrhundert ruhen in der Krypta der Kirche.

Die Kriminalpolizei Trier bittet um Hinweise unter Telefon (06 51) 97 79 22 50 oder (06 51) 97 79 22 90.

KNA

19.12.2018 - Kriminalität