Unicef-Studie

Jedes dritte Kind geht in Krisenländern nicht zur Schule

Jedes dritte Kind geht einer Studie zufolge in Krisen- und Konfliktländern nicht zur Schule. Das betrifft 104 Millionen Kinder weltweit, wie aus der Unicef-Studie hervorgeht, die am Mittwoch in New York veröffentlicht wurde. Demnach besuchen weltweit 303 Millionen Kinder und Jugendliche keine Schule, unabhängig davon, ob Krisen oder Konflikte in ihren Heimatländern herrschen. Ein Drittel der 303 Millionen Fünf- bis 17-Jährigen stamme aus Krisenländern.

Da die Zahl der Zehn- bis 19-Jährigen weltweit ansteige – den Angaben zufolge um etwa 8 Prozent bis 2030 – sei es wichtig, diesen künftigen Arbeitskräften Bildung und Berufsperspektiven zu ermöglichen, mahnt Unicef.

"Wenn ein Land von Konflikten betroffen ist, dann sind junge Menschen in zweierlei Hinsicht Opfer", erklärte Henrietta Fore von Unicef. Einerseits seien sie direkt betroffen, wenn ihre Schulen zerstört oder für militärische Zwecke zweckentfremdet würden. Dann würden Kinder nicht mehr zum Unterricht gehen und später auch selten wieder dorthin zurückkehren. Andererseits setze sich die Armut in ihren Heimatländern wegen Konflikten weiter fort.

Armut bleibt laut Unicef die größte Hürde, durch die Kinder vom Lernen abgehalten werden. Bei den ärmsten Kindern im Grundschulalter sei es viermal wahrscheinlicher, dass sie zuhause bleiben müssten, als bei Gleichaltrigen aus wohlhabenderen Familien.

KNA

19.09.2018 - Ausland , Hintergrund