Vatikan erkennt Berufungsurteil an

Kardinal Pell bleibt in Haft

Der Vatikan hat das Berufungsurteil gegen den australischen Kardinal George Pell anerkannt. Gleichzeitig erinnere man daran, dass Pell sich während des gesamten bisherigen Verfahrens für unschuldig erklärt habe, heißt es in einer am Mittwochmorgen verbreiteten Erklärung des vatikanischen Pressesprechers Matteo Bruni. Auch habe der Kardinal weiterhin das Recht, beim Obersten Gericht Australiens in Berufung zu gehen.

Das Oberste Gericht des Bundesstaats Victoria hatte am Mittwochmorgen (Ortszeit) in Melbourne die Berufung des früheren vatikanischen Finanzchefs zurückgewiesen und dessen sechsjährige Haftstrafe bestätigt. In dem Berufungsverfahren sahen es die Richter mit zwei zu eins Stimmen weiter als erwiesen an, dass Pell 1996 als Erzbischof von Melbourne einen 13 Jahre alten Jungen missbrauchte und einen anderen belästigte. Eine Geschworenen-Jury hatte den katholischen Geistlichen im Dezember 2018 für schuldig befunden.

In der Erklärung des Vatikan-Sprechers heißt es weiter, zusammen mit der Kirche Australiens bekräftige der Heilige Stuhl seine Nähe zu den Opfern sexuellen Missbrauchs. Mit Hilfe der eigenen zuständigen kirchlichen Autoritäten werde man weiterhin konsequent gegen Kleriker vorgehen, die derartige Taten begingen.

KNA

21.08.2019 - Missbrauch , Recht & Gesetz , Vatikan