Naher Osten

Verletzte bei Zusammenstößen am Josefsgrab

Am sogenannten Josefsgrab in Nablus ist es am Montag zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten gekommen. Mehrere Palästinenser wurden dabei durch Tränengas und Gummigeschosse verletzt, wie arabische Medien berichteten. Drei Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Laut der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur "Petra" beschoss die israelische Armee einen Rettungswagen mit scharfer Munition. Zwei Sanitäter wurden verletzt.
Berichten des israelischen Senders "Arutz Scheva" zufolge hatten sich Tausende Juden unter Militärschutz in der Nacht zum Gebet an der umstrittenen Stätte versammelt. Unter anderem erinnerten sie dabei an die Aufgabe des Josefsgrabs durch die israelische Armee im September 2000.
Die Stätte im besetzten Westjordanland, die als Grab des biblischen Patriarchen Josef verehrt wird, wurde in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Attacken; das Grab selbst wurde zerstört. Während der sogenannten Tunnelunruhen 1996 und nach Beginn der zweiten Intifada im Herbst 2000 forderten Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern in unmittelbarer Nähe des Josefsgrabs zahlreiche Todesopfer. Nachdem es zwischenzeitlich geschlossen worden war, steht das Grabmal nun Juden zu bestimmten Zeiten für vorab koordinierte Besuche offen.
Den Osloer Verträgen zufolge sollte das Grabmal als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument jedoch auf. Fromme Juden pilgern weiterhin zum Grabmal des Erzvaters, um dort zu beten.

KNA

17.09.2018 - Ausland , Heilige , Nahost