2.300 deutsche Teilnehmer

Weltjugendtag in Panama beginnt

In Panama-Stadt beginnt am heutigen Dienstag der Weltjugendtag. Junge Pilger aus aller Welt, darunter 2.300 aus Deutschland, reisten in die Hauptstadt Panamas, um dort an dem Großtreffen teilzunehmen. Ab Mittwoch wird auch Papst Franziskus vor Ort sein. Aus Deutschland nehmen auch zahlreiche Bischöfe, darunter der Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster, teil.

Die Veranstalter rechnen nach Vatikanangaben mit rund 150.000 Teilnehmern. Zu den Hauptereignissen, einem Abendgebet mit Papst Franziskus und der Schlussmesse, erwarte man deutlich mehr Besucher. Das Veranstaltungsgelände in einem Park von Panama-Stadt sei für maximal 700.000 Personen ausgelegt.

Besondere Akzente des Programms sind laut dem Vatikan Besuche des Papstes in einem Jugendgefängnis und in einer Einrichtung für junge Aids-Kranke. Prägende Themen des Großtreffens sollen auch Migration, Jugendgewalt und Ökologie sein.

Rund 600 deutsche Teilnehmer werden während des Weltjugendtags zudem Projekte des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat besuchen. Dazu gehört unter anderem das Aidshilfeprojekt, das auch Papst Franziskus besuchen wird. Adveniat wolle beim Weltjugendtag den Blick auf die soziale Ungleichheit richten; 33 Prozent der Bevölkerung Panamas gelten nach Angaben des Hilfswerks als arm oder extrem arm, in den indigenen Gemeinden rund 96 Prozent.

Besucher des Weltjugendtags in Panama können mit einem Gebet vor der Statue der Madonna von Fátima einen vollständigen Ablass erwerben. Die Kirche in Panama hatte nach der Zusage für die Ausrichtung des Weltjugendtags darum gebeten, die Originalstatue der Jungfrau von Fátima solle bei den zentralen Veranstaltungen präsent sein. Die Leitung des portugiesischen Wallfahrtsorts entsprach diesem Wunsch. Nach Angaben des Erzbistums Panama ist es das erste Mal seit dem Jahr 2000, dass die Marienstatue Fátima verlässt.

In der vergangenen Woche hatten bereits zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene an den "Tagen der Begegnung" unter anderem in Costa Rica, San Salvador und Mexiko teilgenommen. Die dort erlebte Gastfreundschaft und das gemeinsame Feiern des Glaubens habe die Weltkirche für die jungen Pilger erlebbar gemacht, heißt es in einer am Montagabend veröffentlichten Mitteilung. "Kirche geht nicht allein, sie ist Weltkirche", betonte Jugendbischof Oster. Dies solle auch bei den zentralen Veranstaltungen des Weltjugendtags mit dem Erzbischof von Panama, José Domingo Ulloa Mendieta, und Papst Franziskus deutlich werden.

Der Weltjugendtag findet bis Sonntag (27. Januar) in Panama statt. Er wird von der katholischen Kirche ausgerichtet und geht auf eine Initiative des heiligen Papstes Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Im Wechsel werden die Weltjugendtage in kleinerem Rahmen in den Bistümern vor Ort organisiert und alle zwei bis drei Jahre als weltweite Großtreffen. Das letzte Treffen mit Papst Franziskus fand im Juli 2016 im polnischen Krakau statt.

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KNA