Am Welttag der Armen

Papst isst mit Bedürftigen zu Mittag

Anlässlich des katholischen Welttags der Armen am Sonntag hat Papst Franziskus mit 1.500 Bedürftigen zu Mittag gegessen. Das Menü bestand nach Angaben des vatikanischen Presseamts aus einer Lasagne-Vorspeise, Hähnchengeschnetzeltem mit Pilzsoße und Kartoffeln sowie einem süßen Dessert, Obst und Kaffee. Den Tischdienst in der Audienzhalle des Vatikan übernahmen Ehrenamtliche. Zum Abschied gab es ein kleines Lebensmittelpaket, gesponsert von italienischen Produzenten.

Auch in den Vorjahren hatte Franziskus jeweils zum gleichen Anlass rund 1.500 Arme zum Essen eingeladen. Ähnliche Initiativen finden in vielen katholischen Pfarreien statt. 2016 hatte der Papst den Welttag der Armen eingeführt und als Termin den zweiten Sonntag vor dem Advent festgelegt.

Zum gleichen Anlass kritisierte der Papst mediale Aufgeregtheit und Konsumgier. Unter der Versessenheit, alles sofort haben zu wollen, werde der lästig, der zurückbleibe, etwa Alte, Ungeborene, Menschen mit Behinderung und für unnütz erachtete Arme, sagte er am Sonntag bei einer Messe im Petersdom. Durch die Gier einiger weniger werde die Armut vieler vergrößert.

An dem Gottesdienst nahmen viele arme Menschen und ehrenamtliche Helfer teil. Die Armen seien in Gottes Augen kostbar, „weil sie nicht die Sprache des Ich sprechen“, sagte der Papst. Es genüge nicht das Etikett „christlich“ oder „katholisch“, um zu Jesus zu gehören. Man müsse die Sprache Jesu sprechen, „die Sprache der Liebe, die Sprache des Du“. Jeder Christ solle sich fragen, ob er „zumindest einen Armen als Freund“ habe.

Weiter warnte der Papst vor Schnelllebigkeit und Medienhypes. Viele ließen sich vom „Kitzel der Neugier“ verführen und „vom Geschrei dessen, der am lautesten und wütendsten schreit“. Diese Eile komme nicht von Gott. „Wenn wir uns um das Sofort Sorgen machen, vergessen wir das, was für immer bleibt: Wir jagen den vorbeiziehenden Wolken nach und verlieren den Himmel aus dem Blick. Angezogen vom letzten Rummel, finden wir keine Zeit mehr für Gott und für den Mitmenschen, der neben uns wohnt“, warnte das Kirchenoberhaupt.

KNA

18.11.2019 - Gesellschaft , Papst , Vatikan