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Leben retten per Hubschrauber

helfen, ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst – vielen fällt zuerst das Gleichnis vom barmherzigen Samariter ein. Aber erst in der beginnenden Neuzeit schlossen sich Menschen zu Hilfsverbänden und Rettungsorganisationen zusammen und sorgten gemeinsam dafür, dass bessere Mittel für die Hilfe zur Verfügung standen. Der erste automobile Krankenwagen wurde im Jahr 1905 in Bonn gebaut. Und im Jahr 1973 flog der Hubschrauber der heutigen DRF Luftrettung in Deutschland zu seinem ersten Einsatz. Theresia Kneschke, die für den DRF e.V. arbeitet, berichtet im Interview von den Anfängen der gemeinnützigen Organisation.

Frau Kneschke, wie entstand die Idee, Hubschrauber für die Rettung von Menschen einzusetzen?

Es liegt auf der Hand, dass Hubschrauber viele Vorteile haben, wenn jede Minute zählt: Sie sind schnell vor Ort, können auch dorthin fliegen, wo kein Fahrzeug hinkommt – und sie stehen weder vor Bahnübergängen noch in Staus. Schwerverletzte oder Schwerkranke erreichen mit ihnen schnell und schonend das Krankenhaus. In der Schweiz wurden Helikopter bereits in den 1960ern bei Notfällen eingesetzt. Die DRF Luftrettung  wurde als gemeinnütziger Verein gegründet, um nach diesem Vorbild auch in Deutschland eine Rettung aus der Luft etablieren zu können. 

War es denn überhaupt sicher, mit dem ersten Rettungshubschrauber zu fliegen? 

Die damaligen Sicherheitsstandards und die heutigen kann man nur bedingt vergleichen: Zu dieser Zeit gab es zum Beispiel bei Autos weder eine Anschnallpflicht noch gehörten Kopfstützen zum Standard. Unser erster Hubschrauber vom Typ Alouette 3 war allerdings in jeder Hinsicht besser ausgestattet als die Ambulanzfahrzeuge jener Zeit am Boden – man kann sich kaum noch vorstellen, dass damals nicht einmal jeder Rettungswagen Funk hatte. 

Heute sind die modernen rot-weißen Hubschrauber Ihrer Organisation in ganz Deutschland regelmäßig am Himmel zu sehen. Wie sah es bei der Gründung aus? 

Am Anfang verfügte die DRF Luftrettung über genau einen Hubschrauber. Doch dank der Unterstützung aus der Bevölkerung kamen dann im Laufe der Jahre immer mehr Hubschrauber an immer mehr Stationen dazu. Während die Luftrettung früher von offizieller Seite von vielen für übertrieben erklärt wurde, erkannten andere schnell, was unsere Organisation für Menschen leistet, die einen Unfall oder eine plötzliche schwere Erkrankung erleiden. Denn es ist unser Ziel, dass kein Mensch stirbt, weil er im medizinischen Notfall nicht rechtzeitig und bestmöglich medizinisch versorgt wird. 

Ihre Organisation versucht also, jedem und jeder Einzelnen so gut wie möglich zu helfen?

Ja, jeder Mensch ist für uns einzigartig und wert, gerettet zu werden. Dafür setzen wir uns täglich ein – und unsere Crews an einigen Standorten auch jede Nacht. Anderen helfen zu wollen, ist für mich die menschlichste Eigenschaft überhaupt. Inzwischen wurde sogar wissenschaftlich erwiesen, was die meisten aus eigener Erfahrung wissen: Es macht glücklich, helfen zu können. Wenn Menschen dazu nicht mehr in der Lage sind, zum Beispiel weil sie unverschuldet in Not geraten sind, ist das in meinen Augen eines der tragischsten Schicksale. 

26.05.2021 - Anzeigen , Soziales