Bischof Rudolf feiert mit Jugendlichen Gottesdienst auf dem Fahrenberg

Der Himmel als Weg und Ziel

FAHRENBERG (pdr/sm) – Gut 400 Gläubige haben sich am vergangenen Sonntag zum Freiluft-Jugendgottesdienst am Fahrenberg mit Bischof Rudolf Voderholzer eingefunden. Der Gottesdienst griff das Thema der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisierten „72-Stunden-Aktion“ auf, die vom 23. bis zum 26. Mai deutschlandweit stattgefunden hatte: „Dich schickt der Himmel.“

Zur Einleitung luden Vertreter des BDKJ Weiden die Gemeinde ein, sich Gedanken zu machen: „Hat zu Ihnen schon mal jemand gesagt: ‚Dich schickt der Himmel?‘ Oder erinnern Sie sich an einen Moment, den Sie als ‚himmlisch‘ empfunden haben? Dann sind Sie jetzt eingeladen, dieses Erlebnis auf unserer Homepage einzutragen“, begann die Suche nach dem Smartphone, das viele schon ausgeschaltet hatten. Fünf Minuten lang wurde fleißig getippt – was genau, ist auf www.jugendstelle-weiden.de nachlesbar.

Bischof Rudolf dankte für dieses „Anspiel“: „Unsere ganze Kirche und auch dieser Gottesdienst bauen auf einer sehr besonderen 72-Stunden-Aktion von Gründonnerstag bis Ostersonntag auf“, sagte er und griff das Thema auch in seiner Predigt auf. Dazu verabschiedete er sich von den Geistlichen am Altar: „Es tut mir leid, dass ich euch jetzt allein lasse, aber ich muss mir doch ansehen, mit wem ich es hier zu tun habe“, ging er auf die im Schatten von Ahorn- und Lindenbäumen versammelte Gemeinde zu.

„Was ist eigentlich gemeint mit dem ‚Himmel‘?“, fragte Bischof Rudolf. „Darauf gibt es in unserer Sprache nicht die eine Antwort, sondern zwei: Es bezeichnet das Sichtbare über uns – mit Wolken, Sternen und heute einer strahlenden Sonne. Und auch die Heimat des Göttlichen, das wir dort oben ansiedeln.“ Bischof Rudolf aktivierte Fremdsprachenkenntnisse nicht nur bei den anwesenden Lehrern: „Im Englischen kratzen Hochhäuser nicht wie bei uns an den Wolken, sondern am ‚sky‘, die ‚skyscraper‘. Und das Lateinische unterscheidet ‚firmamentum‘ und ‚coelum‘“, blickte er über den sprachlichen Horizont. In der Bibel werde ‚Himmel‘ oft gleichbedeutend mit ‚Gott‘ verwendet: „Wenn zu Ihnen jemand sagt, dass Sie der Himmel schickt, dann heißt das, dass er Sie als Bote Gottes erlebt“, griff Bischof Rudolf die einleitenden Gedanken auf.

Den Himmel
auf die Erde holen

Nicht von ungefähr werde Gott ‚oben‘ angesiedelt: „Das hat auch mit der menschlichen Statur zu tun: Wir gehen auf zwei Beinen, tragen unseren Kopf, unsere Gedanken, unsere ganze geistige Welt hoch oben.“ Sinn des Lebens könne nicht sein, mehr und mehr anzuhäufen. Vielmehr seien Christen aufgefordert und ermächtigt, den Himmel auf die Erde zu holen – im guten Miteinander und im Wohlwollen. Zudem dürften sie auf ein himmlisches Leben nach dem Tod vertrauen: „Der Himmel ist unser Weg und unser Ziel.“