Bischof Rudolf blickt am siebten Jahrestag seiner Bischofsweihe auf sein Weiheversprechen

Die tiefere Liebe zu Christus

REGENSBURG (pdr/sm) – Anlässlich des siebten Jahrestags seiner Weihe zum Bischof hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag im Regensburger Dom eine Pontifikalvesper gefeiert. Im Anschluss an den Gottesdienst im Regensburger Dom zeichnete er verdiente Priester und Weltchristen (Laien) aus. Die Feierstunde dazu fand im Kolpinghaus Regensburg statt. Im Namen der Diözese dankte Generalvikar Michael Fuchs Bischof Voderholzer „für Ihre Orientierung, Ihren Glauben und Ihr rechtes Maß“. 

Die Vesper im Hohen Dom St. Peter feierten das Domkapitel, zahlreiche Priester sowie Vertreter der benachbarten Kollegiatstifte und Fahnenabordnungen der Verbände. Auch viele Gläubige waren gekommen. Rudolf Voderholzer war am 26. Januar 2013 im Dom zum Bischof geweiht worden. 

Dem Versprechen treu

In seiner Predigt erinnerte der Bischof, dass er sieben Jahre zuvor an diesem Ort versprochen hat, die Treue zum Weiheversprechen zu halten. Erzbischof Reinhard Marx fragte ihn damals nach seiner Bereitschaft, im Dienst am Evangelium Christi dieses treu und unermüdlich zu verkündigen und somit das Glaubensgut rein und unverfälscht weiterzugeben. Darauf hat er jeweils mit „Ich bin bereit“ geantwortet.

„In den vergangenen Tagen haben mich viele Menschen gebeten, meinem Weiheversprechen treu zu bleiben“, erklärte der Bischof von Regensburg weiter. Er erinnerte weiter daran, dass er fünf Jahre zuvor bei dieser Gelegenheit im Dom angekündigt hatte, die „noch ernsthaftere Aufarbeitung der Missbrauchsfälle“ anzugehen: „Bei der Kooperation mit den Opfern sind wir einen guten Weg gegangen.“ Der Aktivist Matthias Katsch vom „Eckigen Tisch“ sowie Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, hätten das Bistum Regensburg mit seinen Bemühungen bei der Aufarbeitung als „Leuchtturm“ bezeichnet.

Der Bischof verwies auf die Sorgen von Papst Franziskus, der in seinem Schreiben auf den Rückgang der Glaubenspraxis, des Gebets und der Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier hingewiesen hat. Insgesamt gehe es um die tiefere Liebe zu Christus. Darüber hinaus verwies der Bischof auf die Situationen in anderen kirchlichen Gemeinschaften, in denen es die derzeit in Frage gestellten „Hemmnisse“ eines verpflichtenden Zölibats sowie weiterer Regelungen nicht gibt, wo aber der Glaube auch nicht aufblühe.

„Wir müssen viel tiefer ansetzen“, sagte Bischof Rudolf. Er machte auf Jesus Christus selbst aufmerksam, der den Menschen in der entscheidenden Situation nicht nachgelaufen sei. Vielmehr habe er, als sich die meisten von ihm abwandten, gefragt: „Wollt auch ihr gehen?“ Und Petrus habe daraufhin erklärt: „Herr, wohin sollen wir gehen?“ Papst Franziskus habe in diesem Sinne zur Evangelisierung geraten.

Worauf es ankommt

Deshalb werde es, so der Bischof,  darauf ankommen, dass man sich in einem ersten Schritt frage, wie die eigene Liebe zu Christus ist – ob sie eventuell erkaltet ist. „Was aber in mir nicht brennt, kann nicht auf andere überspringen“, sagte der Bischof. Dann aber gehe es darum, im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils dem Weltauftrag und Weltdienst nachzukommen und in Wissenschaft, Kultur und Medien die Welt aus dem Geist des Evangeliums heraus zu gestalten.

Auch sprach Bischof Voderholzer von einer Verlebendigung des Glaubens in der Diözese Regensburg. Monsignore Thomas Schmid werde alle Aktivitäten koordinieren beziehungsweise unterstützen. „Ich bin dankbar für den Zusammenhalt in unserem Bistum: für den Zusammenhalt der Priester und der Pfarreien. Halten wir zusammen!“, sagte der Bischof am Ende seiner Predigt. 

Auszeichnungen

Während des folgenden Festaktes im Kolpinghaus zeichnete er verdiente Priester und Laien aus. Die Auszeichnung als Päpstlicher Ehrenkaplan (Monsignore) erhielten Pfarrer Martin Martlreiter aus Dingol­fing-St. Johannes und Pfarrer Anton Schober aus Thalmassing-Wolkering. 

Darüber hinaus verlieh der Bischof Ehrungen als Bischöflich Geistliche Räte an: Pfarrer Stefan Anzinger (Ergoldsbach-Bayerbach), Pfarrer Thomas Jeschner (Eschenbach), Pfarrer Holger Kruschina (Roding), Pfarrer Andrzej Kuni­szewski (Tegernheim), Pfarrer Varghese Puthenchira (Weiherhammer-Kaltenbrunn-Kohlberg), Pfarrer Josef Schemmerer (Chammünster) und Pfarrer Andreas Weiß (Bruck). 

Die St.-Wolfgangs-Verdienstme­daille erhielten Gerlinde Bayer (Ihrlerstein), Margaretha Fischer (Bodenmais) und Erich Weber (Regens­burg).