Gläubige begrüßen den designierten neuen Augsburger Bischof Bertram

„Schön, dass Du da bist“

DILLINGEN – Etwa 900 Gläubige, die am vergangenen Samstagabend in die Dillinger Basilika kamen, feierten mit dem designierten neuen Augsburger Bischof Bertram Meier den Vorabendgottesdienst. Die Begrüßung durch Stadtpfarrer Wolfgang Schneck, einst ein Studienkollege Prälat Meiers, in der zweiten Kathedrale des Bistums Augsburg verlief in einem heiteren Ton: „Lieber künftiger Bischof, schön, dass Du da bist.“ 

Kräftiger Applaus bestätigte die Worte Schnecks, der schon vor der Messe erklärte, dass der ernannte Bischof beim Auszug stehenbleibe und warte, ob jemand mit ihm sprechen wolle. Eine Dreiviertelstunde lang schüttelte dieser dann Hände, nahm zahlreiche Glückwünsche entgegen und tauschte Erinnerungen aus. 

Viele kannte er schon von Besuchen in den Pfarreien. In Dillingen selbst war er erst im Januar Gast beim Neujahrsempfang. Auch wenn er nicht alle 1,3 Millionen Katholiken im Bistum persönlich kennen könne, habe er doch schon viele bekannte Gesichter gesehen in dieser „außerordentlichen Basilika“, sagte Prälat Meier erfreut. Diese Kenntnis wolle er während seiner Amtszeit stets erweitern. Das Evangelium wolle er unter die Menschen bringen – so, wie das auch Bischof Konrad gemacht habe. Dafür gebe es viele Mittel und Wege, und durch die Taufe und Firmung seien alle dazu aufgerufen. 

„Ich bin jetzt schon gespannt, wie wir diesen Auftrag Jesu breiter unter das Volk streuen können“, erklärte er. Als Motto begleitet den künftigen Bischof schon seit seiner Priesterweihe: „Den schönsten Liebesbrief der Weltgeschichte hat Gott selbst geschrieben und an uns gerichtet.“ Briefe seien besondere Geschenke, Schriftstücke mit persönlicher Unterschrift. „Der Brief Gottes ist eine Person mit Name und Gesicht: Jesus Christus.“ So viele Lebenswege es gebe, so viele Möglichkeiten gebe es, diesen Liebesbrief zu beantworten. 

Als Beispiele nannte er Ehepaare, die sie sich das Jawort geben, Ordensleute, die Gelübde ablegen, wie die zahlreich anwesenden Dillinger Franziskanerinnen, sowie das Wirken von Priestern und Diakonen. „Stärken wir einander in den Entscheidungen, die wir getroffen haben“, ermunterte Meier die Gläubigen. 

Den Gottesdienst zelebrierten mit ihm und Stadtpfarrer Schneck die Geistlichen Rainer Remmele, Hermann Müller, Markus Mattes, Hermann Danner, Diakon Richard Reißner, Monsignore Ottmar Kästle und Kaplan Simon Fleischmann. 

Den Besuch des künftigen Bischofs sah Alois Rinner als Zeichen, dass ihm die Menschen vor Ort wichtig sind. Gerhard Vogel sagte: „Es war mir eine Freude und Ehre, ihn persönlich begrüßen zu dürfen. Das war mir ein großes Anliegen“. Eine Besucherin des Gottesdienstes betonte: „Er ist sehr sympathisch und menschennah. Ich bin froh, dass wir einen solchen Bischof bekommen.“ 

Fabian Braun, Pfarrgemeinderatsvorsitzender aus Wertingen, fand es schön, dass Meier noch vor seiner Weihe ins Dekanat kam. „Ich finde, dass es ein Vorteil sein kann, einen Oberhirten zu haben, der selbst aus der Diözese stammt, der aus dem gleichen Holz geschnitzt ist wie wir“, sagte er.

Brigitte Bunk

19.02.2020 - Bistum Augsburg