Neue Werkmappe für Arbeit in Kindertageseinrichtungen

Heilige als Mutmacher

AUGSBURG – Das große Heer der Heiligen, das die Kirche über Jahrhunderte hinweg zu solchen erklärt hat, spielt heute im Alltag keine große Rolle mehr. Zu Unrecht, findet die Leiterin der Pastoral in Kindertageseinrichtungen im Seelsorgeamt, Margret Färber;.Denn Heilige sind gute Vorbilder für Kinder. 

Mit ihrem Team hat Margret Färber deshalb eine Arbeitsmappe mit dem Titel „Du machst mir Mut –  Lebensstark mit Heiligen“ erstellt, in der 36 Heilige sowie einige Engel vorgestellt werden. Die 170 Seiten starke Mappe enthält viele Anregungen für die religionspädagogische Aufbereitung des Themas, für Namenstagsfeiern und Gottesdienste mit den Jüngsten.

Muster dafür ist die zuvor erschienene „Akut-Mappe“, die Anregungen und Hinweise für den Umgang mit Tod, Sterben und Trauer gibt. Laut Färber war die „Mut“-Mappe ein Projekt, das nur mit hohem Engagement neben der täglichen Arbeit zu verwirklichen war. Ihre Kolleginnen schrieben über die Heiligen, sie selbst brachte die Manuskripte dann durch Redigieren in eine einheitliche Form.

Lieder und Spiele

Zunächst wird das Leben jedes Heiligen dargestellt, wobei nur das erwähnt wird, was für Kinder wichtig und aus ihrer Perspektive verständlich ist. Dann folgen Tipps für eine Stunde über die Person dieses Heiligen, für Lieder, Spiele und gottesdienstliche Elemente. Wie der Titel sagt, sollen die Heiligen den Kindern Mut und ihre Einmaligkeit deutlich machen.

Ein Beispiel: die heilige Hedwig, eine Tante der heiligen Elisabeth von Thüringen und Schutzpatronin von Schlesien. Sie war mildtätig. Herausgegriffen wurde jedoch ihre Vorliebe fürs Barfußgehen als Zeichen der Demut. Als sie Herzogin war, erschien das nicht standesgemäß. Sie folgte zwar der Anweisung, Schuhe zu tragen, hielt sie aber in den Händen. So war sie gehorsam und setzte doch ihren Willen durch.

Der heilige Blasius wird als Helfer bei Halskrankheiten vorgestellt sowie als Märtyrer. Dass er sein Leben hingab, sei für Kinder faszinierend, sagt Färber. Wichtig sei stets, dass sie ein (am besten optisches) Bild des Heiligen gewinnen könnten. In vielen Kirchen gebe es Plastiken oder Gemälde, die Blasius zeigen. 

Die Mappe enthält rund 200 farbige Heiligendarstellungen. Der Erzengel Michael stürzte laut der Offenbarung des Johannes den Satan in Gestalt eines bösen Drachen aus dem Himmel. Er erscheine Kindern als Held, der kompromisslos für das Gute kämpfe. Und das sei für sie entscheidend, sagt Margret Färber. 

Sie bekam einmal mit, wie eine Mutter für ihre Tochter betete, dass Engel über Nacht ihr Bett beschützen, sei das Mädchen doch einmal nachts voll Angst aufgewacht. Sie  betete, dass sich die Engel dichter um das Bett stellen mögen. So vermittle auch der Engel Mut.

Kinder fänden es spannend zu erfahren, was die Namen von Heiligen bedeuten (etwa Hedwig: Kämpferin). Behandelt werden auch die Bistumsheiligen Ulrich, Simpert und Afra. Geeignet sei die Mappe ebenso für Pfarreien zur Vorbereitungen von Kindergottesdiensten. Da es kein vergleichbares Buch gebe, das Heiligengeschichten in diesem Umfang aufarbeite und für den Gebrauch in Kindergärten umsetze, könnte sich Färber vorstellen, dass ein paar Exemplare ihrer Mappe auch außerhalb des Bistums Abnehmer finden.

Andreas Alt

Info: „Du machst mir Mut. Lebensstark mit Heiligen“ kann für 18 Euro plus sechs Euro Versand beim Seelsorgeamt bestellt werden, Telefon 08 21/31 66 - 24 21, E-Mail info@kita-pastoral.de.

06.10.2020 - Bistum Augsburg , Heilige , Kinder