19. März: Josefstag

Bewahrend – hütend – schützend

REGENSBURG (pdr/sm) – Der Josefstag am 19. März hat in Bayern eine lange Tradition und war bis 1968 sogar ein wichtiger gesetzlicher Feiertag. Anlässlich des Josefstags zelebrierte Bischof Rudolf Voderholzer bereits am vergangenen Sonntag eine Pontifikalvesper im Regensburger Dom. Im Zusammenhang mit dem heiligen Josef erläuterte Bischof Rudolf in seiner Predigt, was denn konservativ in einem guten, christlichen Sinne bedeutet.

Konzelebranten am Altar waren Monsignore Thomas Schmid, Sozialpfarrer und Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Regensburg, sowie Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt. Auch zahlreiche Fahnenabordnungen der beiden Sozialverbände nahmen an der feierlichen Vesper im Dom teil. Der heilige Josef ist ein sehr populärer Heiliger. Er ist unter anderem Schutzpatron der Familien, Ehepaare, aber vor allem der Arbeiter. Deshalb ist er auch bei den beiden Sozialverbänden der Katholischen Arbeiternehmerbewegung und der Kolpingsfamilie von zentraler Bedeutung.

Josef als Vorbild

„Wir feiern die Josefivesper am Vorabend des 19. März, aber weil große Feiertage mit der ersten Vesper beginnen, darf ich bereits jetzt allen Josefs und allen, die Josefine heißen, herzlich zum Namenstag gratulieren“, so Bischof Rudolf zum Beginn seiner Predigt. Er verwies noch einmal auf die zurückliegende Regierungsbildung in Berlin und die bevorstehende in Bayern. Dabei sei immer wieder die Frage aufgetaucht, was denn eigentlich „konservativ“ bedeute. Der Festtag des heiligen Josef sei wohl auch kein schlechter Anlass, ­darüber nachzudenken, was das denn eigentlich sein könne, sagte der Regensburger Bischof. Für manche scheine konservativ gleichbedeutend zu sein mit hinterwäldlerisch, rückwärts gewandt, fortschrittskritisch und ablehnend gegenüber jeder Form von Neuerung und Veränderung. Doch Bischof Rudolf stellte sich der Frage, was denn „konservativ in einem guten, christlichen Sinne im Zusammenhang mit dem heiligen Josef bedeutet“.
Papst Franziskus habe bei seiner Amtseinführung den heiligen Josef als einen im guten Sinne konservativen Mann, als einen Hüter bezeichnet, sozusagen Behüter der Heiligen Familie. Gerade die ökologische Bewegung habe im Blick auf den Umgang mit den Ressourcen dieser Erde den hohen Wert der Bewahrung der Schöpfung wiederentdeckt, sagte der Regensburger Bischof. Vor allem im Blick auf die Vorgaben der Schöpfung könne konservativ sein nur heißen: bewahrend, hütend, schützend und die Vorgaben der Schöpfung achtend. Dies gelte besonders im Hinblick auf die Menschen, auf die Familie und vor allem auch auf den Schutz des ungeborenen Lebens. Für ihn, so der Bischof, sei das im guten Sinne konservative Verständnis von Mann und Frau, von Ehe und Familie alles andere als rückwärts gewandt, sondern höchst aktuell, modern und alleine zukunftseröffnend.
Zum Abschluss seiner Predigt ging Bischof Voderholzer noch einmal auf das Evangelium ein. Vor allem den Zuruf Jesu: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“, hob er hervor. „Ich wünsche Ihnen und bete für Sie, dass Sie in den Bereichen, wo Sie Einfluss nehmen können auf unser gesellschaftliches Leben, das Salz eines guten Konservativismus, einer guten Haltung der Bewahrung und Achtung der Schöpfung einbringen, zur Ehre Gottes und zum Wohl unserer ganzen Gesellschaft.“

Josefsfeier im Kolpinghaus

Im Anschluss an die Vesper zogen die Fahnenabordnungen gemeinsam mit den Besuchern der Vesper ins benachbarte Kolpinghaus. Dort fand noch ein kleiner Festakt zu Ehren des heiligen Josef statt. Nach Grußworten der beiden Diö­zesanvorsitzenden der Sozialverbände richtete auch Bischof Rudolf ein kurzes Grußwort an die Gäste. Den sozialpolitischen Vortrag hielt dieses Jahr der Vorsitzende der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz Georg Haber. Er sprach in seinem Vortrag zum Thema „Ich studiere Handwerk“ und gab damit einen Ausblick auf die Perspektiven und Möglichkeiten des Handwerks in Deutschland. Musikalisch gestaltet wurde die Josefsfeier vom Orchesterverein Regensburg.