Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit Kunstschaffenden den Aschermittwoch

Ein Geschenk zur Bewährung

REGENSBURG (pdr/sm) – In diesem Jahr ist der „Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler“ in der Regensburger Kirche St. Andreas in Stadtamhof gefeiert worden. Bischof Rudolf Voderholzer hatte alle Kunstschaffenden eingeladen, um mit ihnen, dem Künstlerseelsorger Domvikar Werner Schrüfer und Domkapitular Thomas Pinzer gemeinsam einen Wortgottesdienst zu feiern und allen das traditionelle Aschenkreuz auf die Stirn zu zeichnen. Die Zeichnung wurde mit den Worten „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst!“ begleitet.

Der liturgischen Feier folgten in der benachbarten Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik (HfKM) ein Vortrag des bekannten Geigenbauers und Autors Martin Schleske mit dem Titel „Ein Instrument sein – Von der Schönheit unserer Berufung“ sowie die Eröffnung der Fotoausstellung von Donata Wenders. 

Vor zwei Jahren, so Künstlerseelsorger Schrüfer in seiner Begrüßung, habe man bei dieser Feier die zeitgenössische Architektur, vergangenes Jahr die bildende Kunst in den Mittelpunkt gestellt. 2019 richte die Künstlerseelsorge den Blick vor allem auf die Musik, von der Thomas Mann gesagt habe, „dass ohne sie das Leben ein großer Irrtum wäre“.

Die Ausstellung zeigt großformatige Fotografien, die für mehrere Bücher von Schleske geschaffen wurden. Diese Arbeiten werden erstmalig in einer Ausstellung gezeigt und können noch bis zum Freitag, 12. April, betrachtet werden. 

Donata Wenders studierte zunächst Film und Theater.  Seit 1995 ist sie ausschließlich als Fotografin tätig. Ihre Werke sind international in Museen und Galerien gezeigt worden. Mit der Kamera begleitete sie auch Martin Schleske bei seiner Arbeit. Ihre einfühlsamen Aufnahmen illustrieren seine Bücher. Donata Wenders lebt und arbeitet zusammen mit ihrem Mann Wim Wenders in Berlin. 

„Das Leben ist ein Geschenk, mir gegeben zur Bewährung. Wobei die größte Trostbotschaft des Evangeliums darin liegt, dass uns am Ende nicht ein himmlischer Polizist erwartet, der alles genau aufgeschrieben hat, sondern ein liebender Vater, der die Herzen kennt und eine Umkehr auch noch in der letzten Minute möglich sein lässt, ein Richter, der nicht darauf aus ist, uns hinzurichten, sondern aufzurichten. So gesehen heißt die christliche Hoffnung: Ich will nicht möglichst lange leben, ich will ewig leben – bei Gott!“, betonte Bischof Voderholzer in seiner Predigt. 

Der Aschermittwoch, so der Bischof, erinnere die Menschen mit dem eindrücklichen Ritual des Aschenkreuzes an die Wahrheit unseres Lebens: Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens. Nimm ihn an, deinen „Bruder Tod“ – wie der heilige Franz von Assisi es ausdrückt – als den, der deinen Tagen Sinn und Gewicht gibt: „Nütze deine Stunden! Betrachte dein Leben vom Ende her! Richte es so aus, dass du es vor dir und dem Herrgott verantworten kannst! Und lass dir sagen: Du bist aus der Erde kunstvoll geformt, nicht um möglichst lange, sondern um möglichst gut zu leben, ein schönes Werk Gottes und ein Wohlklang zu werden und einmal auf ewig bei Gott zu sein und sein Lob zu singen“, erklärte Bischof Voderholzer abschließend.