Bischof Rudolf Voderholzer weiht sieben Diakone zu Priestern

Geistliche Baumeister der Kirche

REGENSBURG (pdr/sm) – Die Priesterweihe ist ein Höhepunkt im Kirchenjahr und ein großer Tag für das gesamte Bistum. Am vergangenen Samstag hat Bischof Rudolf Voderholzer sieben Männer im Regensburger Dom zu Priestern geweiht. Eine achte Priesterweihe erfolgte am Freitag darauf in der Regensburger Schottenkirche St. Jakob.
Voll besetzt war der Regensburger Dom, als die Feier am Samstagmorgen um 8.30 Uhr begann. Viele Priester und Ordensleute aus der gesamten Diözese waren gekommen, um die Neugeweihten in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Freunde, Familienangehörige, Wegbegleiter und viele Gläubige darüber hinaus wollten bei der Priesterweihe mit dabei sein und ihre Freude und Dankbarkeit für das Berufungsgeschenk zum Ausdruck bringen.
Mitzelebrant war unter anderem der Bischof von Nellore (Indien), Moses Prakasam Doraboina, aus dessen Bistum vier der Neupriester stammen. Zu den Zelebranten zählte auch Pater Winfried Wermter, der Ordensobere der Kongregation vom Oratorium des heiligen Philipp Neri in Aufhausen. Einer der geweihten Neupriester gehört zu den dortigen Oratorianern.

Eucharistie als Mitte

Der 30. Juni wurde im Regensburger Dom immer dann „gewählt, wenn es darum ging, die Mitte der Kirche zu weihen, nämlich den Altar.“ Bischof Rudolf predigte über das Wesen der Kirche, über den priesterlichen Dienst und über das Fundament der katholischen Weltgemeinschaft, Jesus Christus. „So wie die Kirche aus Steinen zur Kirche wird durch den geweihten Altar, so wird die Kirche aus den lebendigen Steinen (den Christinnen und Christen) Kirche immer wieder neu durch die Feier der Eucharistie – auf dem Altar und um den Altar versammelt.“
Die Eucharistie sei die Quelle, aus der heraus sich die Kirche stets erneuere, aus der heraus sie sich aufbaue als Leib Christi, als seine Gegenwartsgestalt in der Welt. Die Feier der Eucharistie sei den Priestern anvertraut. Sie seien berufen und befähigt, „in seiner Person das Opfer zu vergegenwärtigen, seine Worte im Abendmahlssaal zu sprechen und in der Kraft des Geistes die Wandlung zu feiern“. Bischof Rudolf wandte sich direkt an die Weihekandidaten und forderte sie auf: „Die Feier der Eucharistie sei die Mitte eures geistlichen Tuns, aber auch euren Dienstes an der Kirche!“ Gegenwärtig sei eine große, auch öffentliche Aufmerksamkeit für die Eucharistie zu erleben. Daher der Appell des Bischofs an die Weihekandidaten: „Nützt diese Aufmerksamkeit, um in Predigt und Katechese, im Bibelkreis und wo immer es möglich ist, das Mysterium der Eucharistie tiefer zu erschließen!“

Vertrauen in Kontinuität

Das Vertrauen der mittelalterlichen Baumeister am Regensburger Dom in die Zukunft, in die Kontinuität, beschrieb der Bischof als faszinierendes Vorbild: „Sie wussten, dass sie die Vollendung ihres Werkes niemals erleben würden, dass sie am Ende ihres Lebens allenfalls eine riesige Baustelle hinterlassen würden und dass auch die nächste und die übernächste Generation daran bauen würde und wohl auch noch nicht die Vollendung schauen würde.“ Da dieses Vertrauen in die Kontinuität erst recht für den geistlichen Bau gelte, appellierte der Bischof: „Liebe Weihekandidaten, die ihr als geistliche Baumeister bestellt werdet, ihr seid nicht die Ersten und ihr werdet nicht die Letzten sein, die mithelfen dürfen am geistlichen Aufbau der Kirche. Tut es also in Demut und in Respekt vor denen, die vor euch gebaut haben, und in Rücksicht auf die, die nach euch kommen werden! Gewiss, ihr werdet eure eigene Handschrift einzeichnen in den Bau, aber die Kirche ist nicht eure Erfindung. Der Bauherr ist Gott selbst. Er hält seine schützende Hand über seinem Werk und er ist selbst das Fundament.“

Berührender Moment

Die Feier der Priesterweihe ist immer auch ein tief berührender Moment. Es berührt die Menschen, wenn junge Männer dem Bischof ihre Bereitschaft bezeugen, den priesterlichen Dienst auf sich zu nehmen und ihr ganzes Leben lang erfüllen zu wollen. Es berührt, wenn mit den Neugeweihten die Zukunft der Kirche Gestalt und Persönlichkeit annimmt. Und es berührt der Ritus der Kirche, der dem tiefen Ernst des Geschehens einen würdigen Ausdruck zu verleihen vermag.
Wenn etwa die Domspatzen nach dem Segen der Neupriester das „Christus vincit“ („Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit“) anstimmen, wird die Mitte, die Quelle und das Fundament dieser dienenden  Bereitschaft nicht nur verkündet, sondern sinnlich erfahrbar.

Die Neupriester

Die im Dom geweihten Neu­priester sind:
Matthias Nowotny, Pfarrei Herz Jesu in Weimar, für das Bistum Regensburg, Praktikumspfarrei Roding-St. Pankratius.
Martin Seiberl, Pfarrei St. Johannes der Täufer in Hemau, für das Bistum Regensburg, Praktikumspfarrei Amberg-St. Georg.
William Akkala, Pfarrei Herz Jesu, Bodapadu, für das Bistum Nellore/Indien,  Praktikumspfarrei Mariä Himmelfahrt in Furth im Wald.
Kanikyam Arva, Pfarrei St. Joseph, Nellore, für das Bistum Nellore/Indien, Praktikumspfarrei Mariä Himmelfahrt in Leiblfing.
Bala Swamy Kotte, Pfarrei St. Michael, Siddayapalem, für das Bistum Nellore/Indien, Praktikumspfarrei St. Johannes in Dingolfing.
Velangini Reddy Nagireddy, Pfarrei St. Joseph, Markapur, für das Bistum Nellore/Indien, Praktikumspfarrei Mariä Himmelfahrt in Deg­gendorf.
Pater Benedikt M. Sedlmair CO, für die Kongregation vom Oratorium des heiligen Philipp Neri in Aufhausen, Heimatpfarrei St. Jakobus in Vierkirchen (Erzbistum München-Freising).
Der in der Schottenkirche St. Jakob zu Regensburg am 6. Juli geweihte Neupriester ist:
Hartmut Constien, Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Regensburg, für das Bistum Regensburg.

04.07.2018 - Bistum Regensburg