Rosenkranzgebet im Regensburger Dom und Lichterprozession durch die Altstadt

„Mit Israels Geschichte verbunden“

REGENSBURG (pdr/sm) – Zahlreiche Gläubige sowie Fahnenabordnungen kirchlicher Verbände sind auch in diesem Jahr wieder der Einladung von Bischof Rudolf Voderholzer zum traditionellen Rosenkranzgebet im Regensburger Dom St. Peter gefolgt. Das feierliche Gebet unter dem Leitwort „Maria, Mutter der Kirche“ setzte nach den jüngsten Ereignissen in Halle an der Saale auch ein Zeichen der Solidarität mit den älteren Schwestern und Brüdern aus dem Judentum. Nach dem Rosenkranzgebet im Dom formierte sich eine lange Lichterprozession, die durch die Regensburger Altstadt zur Kirche St. Jakob führte und dort ihren liturgischen Abschluss fand.

Zu Beginn der Rosenkranzandacht sprach Bischof Voderholzer den Opfern und Familien des Terroranschlags in Halle an der Saale sein Mitgefühl aus und forderte alle Gläubigen auf, für die Opfer zu beten. „Bei der Lichterprozession tragen wir unseren Glauben hinaus in die Stadt und setzen damit ein Zeichen der Solidarität mit allen Menschen unserer Stadt“, so Bischof Rudolf zu Beginn der Andacht. 

Um gemeinsam die persönlichen Anliegen und die Anliegen der Stadt Regensburg vor die Gottesmutter zu bringen, betete Bischof Rudolf Voderholzer gemeinsam mit Regionaldekan Prälat Alois Möstl sowie Stadtdekan Roman Gerl und allen Gläubigen den Rosenkranz. 

Mit der Fatima-Madonna

Im Anschluss an das Rosenkranzgebet zogen alle Gläubigen gemeinsam mit der Fatima-Pilgermadonna betend und singend durch die Altstadt von Regensburg. Seit nunmehr 52 Jahren wird die Statue der Fatima-Pilgermadonna vom Fatima-Weltapostolat Unserer Lieben Frau in Deutschland auch durch die Diözesen getragen. Für das Rosenkranzgebet machte sie im Regensburger Dom Station und wurde bei der anschließenden Lichterprozession durch die Altstadt mitgetragen. Die Pilgermadonna möchte alle einladen, im Rosenkranzgebet die Anliegen vor die Gottesmutter zu bringen und für den Frieden auf der Welt zu beten. 

Die Mutter aller

In der Kirche St. Jakob angekommen, sprach Bischof Rudolf in einer Ansprache noch zu den Gläubigen. Dabei ging er vor allem auf die gemeinsame Geschichte der Juden und Christen ein. Maria ist die Mutter von uns allen, „und so sind wir über Jesus, der über seine Mutter Glied des Volkes Israel war, und mit ihr bleibend mit der Geschichte Israels verbunden“, so Bischof Rudolf in seiner Ansprache an die Gläubigen. Er verurteilte jeden Angriff auf das Judentum, sei es historisch oder aktuell gesehen, und stellte klar: „Deshalb ist es nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern darüber hinaus auch ein Gebot der Klugheit, den Anfängen zu wehren und mit Entschiedenheit unsere Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern zu zeigen.“ 

Mit dem bischöflichen Segen und dem gesungenen Gruß an die Gottesmutter im „Segne, du Maria“ endete das feierliche Rosenkranzgebet.

16.10.2019 - Bistum Regensburg , Judentum