Priesterweihe im Bistum Regensburg

Dank für Berufungen

REGENSBURG (pdr/md) – Am vergangenen Samstagvormittag hat Bischof Rudolf Voderholzer im Hohen Dom St. Peter in Regensburg acht Diakone zu Priestern geweiht. Die Priesterweihe war der Höhepunkt der Wolfgangswoche 2021. 

Trotz aller Corona-Auflagen konnte der Ritus der Handauflegung gut vollzogen werden. Die kurz zuvor erfolgten Corona-Tests bei den Beteiligten waren allesamt negativ ausgefallen. Im Hohen Dom waren alle Abstandsregeln einzuhalten, sodass in der Hauptsache die Familien beziehungsweise die geistlichen Familien und Gemeinschaften der Weihekandidaten anwesend sein konnten. Der Bischof sagte: „Der Herr hat seiner Kirche acht Neupriester geschenkt, wir danken ihm für diese Berufungen.“ 

Viele stille Beterinnen

Bischof Rudolf Voderholzer verwies auf die vielen stillen Beterinnen und Beter, die in der Vergangenheit um Berufungen gebetet hatten und dies auch weiter tun. Der Herr selbst mache die Männer in der Priesterweihe zu vollmächtigen Kündern des Wortes und Spendern der Sakramente. 

Fünf Kandidaten wurden für die Diözese geweiht, zwei Kandidaten gehören zu den Augustiner-Chorherren von Windesheim in Paring und ein Kandidat zum Oratorium des heiligen Philipp Neri in Aufhausen. Beide Gemeinschaften stehen in enger Beziehung zum Bistum Regensburg.

Zu Beginn des Weiheritus hatte Regens Martin Priller die acht Kandidaten bei ihrem Namen aufgerufen und den Bischof um die Erteilung der Weihe gebeten, nachdem er die Würdigkeit der Kandidaten bezeugt hatte. Auch die Gemeinde bekundete ihre Zustimmung. Die Weihe erfolgte nach der Anrufung des Heiligen Geistes durch die Handauflegung des Bischofs und das Weihegebet. Die anwesenden Priester breiteten wegen der Einschränkungen durch die Pandemie die Hände über den Kandidaten aus (statt sie ihnen aufzulegen), um die Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester zu verdeutlichen. Dann kam es zum Anlegen der priesterlichen Gewänder und zur Salbung der Hände sowie zur Überreichung von Brot und Wein durch den Bischof. 

Verneigung als
angedeutete Umarmung

Mit einer Verneigung als angedeuteter Umarmung besiegelte der Bischof, dass er die Neupriester als neue Mitarbeiter annimmt. Mit den Neupriestern feierte Bischof Voderholzer die Eucharistie. Als Danksagung wurde das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ angestimmt. 

Im Segen der Neupriester sprachen diese den Gläubigen Gottes Nähe zu. Der Gottesdienst endete mit der Bitte an die Gottesmutter Maria: „Segne du, Maria.“

Eine irreale Debatte

In seiner Predigt zuvor war ­Bischof Voderholzer auf den ­„Synodalen Weg“ eingegangen: „Es ist viel die Rede von Macht.“ Dies erscheine ihm jedoch oft als eine irreale Debatte. An die Kandidaten gewandt, erklärte Voderholzer vielmehr, sie hätten dies vermutlich längst erlebt: „Eure Ohnmacht bei der Weitergabe des Glaubens.“ Sie sei nicht durch ein Machtwort zu erzielen, sondern durch Worte des Bekennens und der Glaubenserfahrung. Nämlich seien dies gar nicht „eure Worte, sondern Worte, die ihr in Vollmacht sprechen dürft“. Es gehe nicht um menschliche Machworte, sondern „um euch anvertraute Worte“. 

Kirche wie eine Familie
und kein Konzern

„Am 29. Juni werden im Übrigen 70 Jahre vergangen sein, seitdem Papst em. Benedikt XVI. in Freising zum Priester geweiht wurde“, erinnerte Bischof Voderholzer. Auch erinnerte der Bischof daran, dass Benedikt vor einem Jahr „gerade noch rechtzeitig“ zu seinem Bruder nach Regensburg geeilt war, um von ihm Abschied in dieser Welt zu nehmen.

Bei seinem Aufenthalt im Priesterseminar bei dieser Gelegenheit habe Papst em. Benedikt den Seminaristen mit auf den Weg gegeben, dass die Kirche nicht eine Idee und auch kein Konzern, sondern wie eine Familie sei. In ihr könne es hin und wieder Schwierigkeiten geben. Aber es gebe in dieser Familie Vater, Mutter, Schwestern und Brüder. Bischof Voderholzer: „Uns alle hat Papst Benedikt in seiner Hinfälligkeit gestärkt, der wie kein zweiter eine Theologie des Priestertums vorgelegt hat.“ Bischof Voderholzer weiter: „Ich möchte euch diese Theologie mit auf den Weg geben.“ 

Franziskus: Jugendarbeit!

Dann erinnerte der Bischof von Regensburg an Papst Franziskus, der immer wieder die „elementare Aufgabe“ der Jugendarbeit darlege. Für die Notleidenden ein Herz haben, „das ist in der jetzigen Stunde der Kirche eine vordringliche Aufgabe“.

Die bewegende musikalische Gestaltung des Weihegottesdienstes lag beim Vokalensemble der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß. Als Domorganist wirkte Professor Franz Josef Stoiber.

„Von Herzen froh“ stellte Bischof Rudolf Voderholzer am Ende des Pontifikalamtes mit der Spendung des Sakraments der Priesterweihe fest: „Es ist schon fast wieder wie früher.“ Ebenfalls erfreut gratulierte er gleich zweien der Neupriester, die an diesem 26. Juni zudem ihren Geburtstag begingen.

30.06.2021 - Bistum Regensburg