Spirituelle Parallelen

Benediktiner richtet Karateschule im Kloster ein

In der Abtei Königsmünster wird seit kurzem Karate unterrichtet. Es sei eine „tolle Sache“, dass sich durch die Einrichtung der Schule im Kloster die Spiritualität von Glaube und Karate miteinander verbinden lasse, sagte der Benediktiner und Kampfsportlehrer Marcus Görl dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. Die Schule befand sich vorher im Ortskern von Meschede im Sauerland.

Laut dem Mönch und „Shihan“ - aus dem Japanischen etwa mit „Lehrer“ oder „Vorbild“ zu übersetzen - gibt es Parallelen zwischen Karate und klösterlichem Leben. Die Ursprünge seien in beiden Fällen „spiritueller Natur“. Karate, was im Deutschen „leere Hand“ bedeute, sei kein Wettkampfsport, bei dem jemand zu besiegen sei. „Vielmehr steht dabei die innere Gelassenheit, Bescheidenheit sowie Respekt im Vordergrund“, betont der Benediktiner.

Den Zusammenhang von Karate und Spiritualität will Görl nach eigenem Bekunden auch an seine Schüler weitergeben. Dazu gehöre auch die Frage, warum ihr Lehrer im Kloster ist. „Wenn ich einen Schüler über Jahre begleite, ist es natürlich schön, wenn er weiß, wo ich hingehöre.“ Der Abt habe auch schon Schüler von ihm getauft.

Dass durch die Kampfkunst auch der Buddhismus in das Kloster einzieht, fürchtet Görl nicht. „Ich würde es als interreligiösen Dialog bezeichnen“, betonte er. Der Buddhismus sei  nichts „falsches oder negatives“.

KNA

12.02.2020 - Orden , Schule , Sport