Zwei ungewöhnliche Fußballteams sind in Rom aufeinandergetroffen: Die deutsche Nationalmannschaft der Winzer, „Weinelf“, trat in Rom bei einem Freundschaftsspiel gegen die Auswahl des Vatikans an. Drei Minuten vor Schlusspfiff konnte das Vatikan-Team durch einen Elfmeter zum Endstand von 1:1 ausgleichen, berichtete Weinelf-Präsident Robert Lönarz. Mit dem Ergebnis lasse sich gut leben, da das Spiel sportlich auf Augenhöhe gewesen sei.
„Ein Spiel vor dieser Kulisse, mit dem Petersdom im Hintergrund, vergisst - glaube ich - keiner, der da jemals gespielt hat. Wir sind alle ganz glücklich“, sagte der Moselaner Lönarz. Ausgetragen wurde die Partie auf dem Fußballplatz des „Campo Sportivo - Pio XII“, der oberhalb des Vatikans auf einem Hügel liegt.
Nach der Partie wurde das Team des Europäischen Wein- und Fußball-Verbands (UENFW) mit Mitgliedern aus acht Nationen für 2020 zu einem Spiel gegen Italiens Nationalmannschaft in die Toskana eingeladen. Ob auch die Vatikan-Mannschaft dabei antrete, sei noch nicht absehbar.
Zuvor hatte eine Delegation der Winzer Papst Franziskus am Rand der Generalaudienz getroffen. Glaube spiele für viele Weinbauern eine Rolle, meint Präsident Lönarz. Dankbarkeit für eine gute Ernte habe auch etwas mit Glaube und Gott zu tun.
Wichtig sei den kickenden Weinbauern auch verantwortungsvoller Alkoholkonsum. Angestoßen wird stets erst in der dritten Halbzeit - „am liebsten mit dem Wein aus dem Gastland, weil sich das gehört“, sagt Lönarz. Ob nach dem Spiel gegen das Team des Papstes ein Vatikan-Wein kredenzt wurde, kann er nicht sagen: „Es war jedenfalls ein schöner Weißwein aus der Region“.
Weinanbau gibt es in kleinem Rahmen auch im Vatikan. Die Fußballauswahl des Vatikans wird derzeit von einem norditalienischen Weingut gesponsert.
Die deutsche „Winzer-Elf“ existiert seit 2005. Zum Team zählen Spieler aus fast allen deutschen Weinanbaugebieten. Cheftrainer ist Erich Rutemöller.
KNA