Migrationsthema

"Pushback" ist Unwort des Jahres 2021

Der Begriff "Pushback" ist zum Unwort des Jahres 2021 gekürt worden. Der aus dem Englischen stammende Ausdruck bedeute "zurückdrängen, zurückschieben" und bezeichne in der Migrationsdebatte die Praxis von Europas Grenztruppen, Flüchtende an der Grenze zurückzuweisen und am Grenzübertritt zu hindern, erklärte die Jury der "Sprachkritischen Aktion" am Mittwoch in Darmstadt. Mit der Verwendung des Ausdrucks werde "ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt, der den Menschen auf der Flucht die Möglichkeit nimmt, das Menschen- und Grundrecht auf Asyl wahrzunehmen".

Die überwiegend aus Sprachwissenschaftlern bestehende Jury will mit dem Unwort des Jahres auf unangemessenen, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch aufmerksam machen. 2020 waren erstmals zwei Begriffe zu Unwörtern des Jahres gewählt worden: "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften". 2019 war "Klimahysterie" das Unwort des Jahres, 2018 "Anti-Abschiebe-Industrie". 2017 hatte die Jury die Wendung "alternative Fakten" zum Unwort des Jahres bestimmt, 2016 war es der Begriff "Volksverräter".

KNA

12.01.2022 - Europa , Flüchtlinge , Gesellschaft