Jugendsünde

Reuiger Dieb schickt Engel nach 48 Jahren zurück

Ein reuiger Dieb hat in Bayern zwei vor 48 Jahren aus einer Kapelle geklaute Engel zurückgeschickt. Wie der „Münchner Merkur“ berichtet, löste das Paket beim Mammendorfer Pfarrer Wolfgang Huber große Freude aus. Der Absender, ein 66-jähriger Mann, sprach gegenüber der Zeitung von einem „Jugendblödsinn“. Er habe die Figuren als 18-Jähriger bei einem Aufenthalt im Landschulheim Grunertshofen „einfach mitgenommen“. Bei mehreren Umzügen hätten sie ihn begleitet, seien dann aber bei seiner Mutter auf dem Speicher verschwunden, wo er sie vor einiger Zeit wiederentdeckt habe.

„Ich hatte das Gefühl, sie schauen mich an, und ich muss sie wieder loswerden“, sagte der Dieb. In einem Begleitbrief schrieb er an den Pfarrer, ihm seien beim Entrümpeln die beiden Engel in die Hände gekommen. Nun wolle er auch mit seiner Vergangenheit aufräumen und sich von einer „Jugendsünde“ befreien. Er hoffe, dass sich wieder ein Platz in der Gemeinde für die Engel finde und auch für ihn noch einer im Himmel. Überhaupt nicht gerechnet habe er dann aber mit der netten Reaktion des Pfarrers.

Huber antwortete, dass Engel traditionell für das Gute stünden. „Und wer sagt schon, dass sie ihre gesamte Zeit in einer kleinen Kapelle verbringen müssen?“ Da sei es doch eindeutig besser, sie auch mal einen längeren Ausflug machen zu lassen. Und dass dem reuigen Dieb der Himmel „nach wie vor offen“ stehe, schließlich habe der sich die Engel nur ausgeliehen.

Das himmlische Duo kehrt dem Bericht zufolge nun an seinen angestammten Platz in der Kapelle des Landschulheims zurück und soll schon am kommenden Wochenende in das weihnachtliche Krippenspiel integriert werden.

KNA

04.12.2017 - Bistum Regensburg