Seligsprechungsprozess für Guido Vidal Franca Schäffer

Rio benennt Strand nach "surfendem Engel"

Ab sofort trägt ein 140 Meter langer Strandabschnitt in Rio de Janeiro den Namen des 2009 verstorbenen „surfenden Engels“ Guido Vidal Franca Schäffer. Das Teilstück heißt nun „Praia do Guido“ (Guidos Strand), teilte Rios Stadtverwaltung laut Medienberichten mit. Der Arzt und angehende Priester, der sich um Obdachlose kümmerte, war 2009 bei einem Surfunfall an dem Strand ums Leben gekommen. Im Mai hatte Rios katholische Kirche mitgeteilt, Schäffers Seligsprechungsprozess sei im Vatikan bereits „weit vorangeschritten“.

In Rio gilt Schäffer als Lichtgestalt und Kultfigur. Als Arzt kümmerte er sich im kirchlichen Krankenhaus „Santa Casa de Misericordia“ von Rio hauptsächlich um kranke Obdachlose. Seine Kollegen habe er stets ermuntert, sich ohne Bezahlung um die Ärmsten zu kümmern. Kurz vor seiner Priesterweihe ertrank der damals 34-Jährige am Recreio-Strand, der nun seinen Namen trägt.

„Das ist eine wunderbare Nachricht“, sagte Schäffers Schwester Angela. Sie hatte zusammen mit Rios Kirche im Mai eine Unterschriftenaktion gestartet, in der die Umbenennung des Strandabschnitts gefordert wurde. Die Namensgebung zeige, wie sehr ihr Sohn in Rio verehrt werde, erklärte Schäffers Mutter Maria Nazareth. Es sei zudem ein positives Signal an Rom und hilfreich beim Prozess der Seligsprechung. „Der Vatikan sieht, wie sehr die Menschen ihn wertschätzen.“

Zu seinem fünften Todestag hatte die Erzdiözese Rio im Mai 2014 die Einleitung des Seligsprechungsprozesses auf erster Ebene beantragt. Im November desselben Jahres stimmte der Vatikan der Einleitung des Prozesses zu. Schäffers Mutter erklärte, ihrem damals sechsjährigen Sohn sei Jesus erschienen und habe ihn aufgefordert, sich um die Armen zu kümmern.

KNA

23.07.2018 - Ausland