K. Rüdiger Durth ist tot. Das „Urgestein“ der Neuen Bildpost beendete sein irdisches Dasein am letzten Tag des Jahres 2020. Er wurde 79 Jahre alt. Redaktion und Leser unserer Zeitung trifft der Tod des hochgeschätzten Autors tief.
We waren die Heiligen drei Könige, die zum Bildprogramm der Erscheinung des Herrn am 6. Januar gehören? Wir wissen es nicht. Weder, ob es drei waren, noch, ob es überhaupt Könige waren. Legenden haben aus den drei königlichen Schätzen Gold, Weihrauch und Myrrhe logisch auf drei Könige geschlossen und die Erzählung des Matthäusevangeliums (Mt 2,1–12) von den Sterndeutern aus dem Osten farbig ausgemalt.
Das Jahr 2020 ist zu Ende gegangen. Zeit also, Bilanz zu ziehen – auch für die Kirche. Noch ist nicht klar, wie viele Mitglieder ihr in den vergangenen zwölf Monaten den Rücken gekehrt haben. Im Jahr zuvor jedenfalls verloren allein die katholischen Bistümer in Deutschland 272 000 Gläubige – so viele wie nie zuvor.
Ein Jahreswechsel ist immer mit vielen Hoffnungen, Wünschen und Vorsätzen verbunden gewesen, aber auch mit Ängsten und Unsicherheiten – erst recht in unsicheren Zeiten wie diesen. Von daher sind Bräuche weit verbreitet, mit denen man Glück und Überfluss für das neue Jahr heraufbeschwören möchte. Im Volksglauben sorgen dafür zahlreiche Symbole: Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter, der Schornsteinfeger – und das Schwein.
Sie gelten als die ersten Märtyrer, obwohl sie nie getauft wurden. Andere verehren sie als standhafte Glaubenszeugen, obwohl sie von Christus nie gehört hatten. Bis heute ranken sich viele Geschichten um die Opfer des Kindermords von Bethlehem, an die Protestanten und Katholiken am 28. Dezember erinnern. Jener Tag der Unschuldigen Kinder rückt einen Mann in den Mittelpunkt, der jahrhundertelang als Personifikation des Bösen galt.
Wohl wenige weihnachtliche Radiosendungen haben eine so lange Tradition: Seit 67 Jahren sendet der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in Hamburg jährlich an Heiligabend den „Gruß an Bord“ für alle Seeleute, die Weihnachten auf hoher See verbringen. Über Kurzwelle sind die guten Wünsche aus der Heimat auf allen Weltmeeren zu empfangen. Moderatorin Birgit Langhammer erzählt im Interview, warum das für Seeleute und ihre Familien ein besonderer Moment ist.
Tausende christliche Pilger strömen normalerweise an Weihnachten nach Bethlehem, um die Geburt Jesu zu feiern. Es ist das Hauptereignis des Jahres in dieser Stadt im Westjordanland – wenn nicht gerade die Corona-Pandemie die meisten Feiern unmöglich macht.
„Sissi“ darf an Weihnachten nicht fehlen. Die drei Verfilmungen aus den 1950er Jahren ziehen an den Feiertagen noch immer junges und altes Publikum vor die Bildschirme. Die Erfolgsgeschichte begann mit der Weltpremiere vor 65 Jahren. Damals traf Regisseur Ernst Marischka beim Publikum den Nerv der Zeit.
Ein Weihnachtsfest wie kein anderes zuvor steht nicht nur Deutschland ins Haus, sondern auch dem Nahen Osten. Auch im Heiligen Land schränkt Corona das Leben massiv ein. Im Exklusiv-Interview nimmt Pierbattista Pizzaballa, der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem, der selbst positiv auf das Virus getestet wurde, zur Situation Stellung.
In der Adventszeit geht nichts über einen Glühwein (siehe Nr. 49). Aber auch Tee und heiße Schokolade sind in der kalten Jahreszeit beliebt – ganz zu schweigen von der Deutschen liebstem Heißgetränk: dem ganzjährig getrunkenen Kaffee. Ein Blick in die Geschichte der Köstlichkeiten.
Kurz bevor sie sich verpuppen, ist Erntezeit im südlichen Afrika. Dann sind die Raupen besonders fett und reich an Protein. Insekten stehen in den ländlichen Gegenden des Kontinents schon lange auf dem Speiseplan, allen voran der bunte „Mopane-Wurm“. Der Kruger-Nationalpark nutzt die jährliche „Raupen-Ernte“ geschickt, um die Beziehungen zu den Bewohnern der umliegenden Dörfer zu stärken.
Die Adventszeit ist diesmal anders: Traditionelle Weihnachtsmärkte in den Innenstädten fallen in Corona-Zeiten flächendeckend aus – und selbst dort, wo es mit wenigen einzelnen Buden so etwas wie einen kümmerlichen Ersatz gibt, fehlt meist der Glühwein. Kaum ein anderes wärmendes Getränk ist so eng mit der adventlichen Vorfreude verbunden – und hat zugleich eine derart lange Geschichte.
Das Neue Testament (Joh 1,28-34) schildert präzise, wie Jesus getauft wurde: „Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird.“
Im Herzen der südfranzösischen Stadt Toulouse hält Touristenführerin Céline inne und deutet auf die Kirche Notre-Dame du Taur. „Das ist die Stelle, an der er gerichtet worden sein soll und wo sich einst das erste Grab von Saturnin befand“, sagt sie. Doch wer war jener weithin unbekannte Heilige, den die Franzosen Saint-Sernin nennen und dessen Gedenktag der 29. November ist?
Vor zwei Jahren blickte die Welt nach Äthiopien, als der Ministerpräsident des ostafrikanischen Landes, Abiy Ahmed, den Friedensnobelpreis erhielt. Er hatte den jahrelangen Konflikt mit dem Nachbarn Eritrea beendet. Heute ist Äthiopien erneut in den Schlagzeilen: Der einstige Hoffnungsträger hat einem Teil seiner Landsleute den Krieg erklärt.
Sarah Kaiser ist eine charismatische Sängerin. Seit knapp zwei Jahrzehnten tourt die Berlinerin mit ihrer Band durch Deutschland und darüber hinaus und verbindet dabei modernen Jazz mit Pop, Soul und Gospel. Im Exklusiv-Interview erzählt die vielseitig interessierte Frau von ihrem Glauben an Gott, ihrer Stimme, der Musik und ihrem neuen Album „Vom Himmel hoch“.
Es gibt sie in jeder Region in großer Zahl – und doch übersieht man sie oft. Wegkreuze und Bildstöcke sind kleine Kunstwerke, die zum Innehalten einladen, Trost spenden, Schutz und Segen verheißen. Mal haben sie Jahrhunderte überdauert, mal sind sie jüngeren Datums. Mal haben sie sich an ihrem Ursprungsplatz erhalten, mal sind sie vor Verwitterung gerettet und umfassend renoviert worden.
An Bayerns Universitäten ist die Zahl der Studenten ungeachtet der wegen Corona erschwerten Studienbedingungen zum Wintersemester 2020/21 erstmals auf über 400 000 gestiegen. Der Lehrbetrieb findet inzwischen trotz Kontaktbeschränkungen teilweise wieder im Hörsaal statt. Jesuitenpater Holger Adler leitet als Hochschul- und Studentenpfarrer die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Im Interview berichtet er über die momentanen Herausforderungen für Studenten und über einen Aufschwung geistlicher Angebote der KHG.
Nigerias Regierung führt einen „Krieg gegen Kirchen“ – sagt zumindest die „Christian Association of Nigeria“ (CAN), die Dachorganisation christlicher Kirchen im Land. Grund für den Streit ist ein Gesetz, das der Regierung Kontrolle über die Führung religiöser Einrichtungen gibt. Theoretisch könnte die Kirchenleitung demnach mit Muslimen oder Vertretern anderer Religionen besetzt werden.
Dresden, Paris, Nizza, Wien: Nach einer Phase relativer Ruhe ziehen islamistische Terroristen wieder eine blutige Spur durch Europa. „Diese bestialischen Morde werfen unweigerlich die Frage nach dem Verhältnis des Islams zur Gewalt neu auf“, sagt Mouhanad Khorchide, Islamwissenschaftler und Religionspädagoge an der Uni Münster, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Er erreicht ein äußerst stolzes Alter: Martin Riedlinger, der langjährige Chefredakteur der Neuen Bildpost, feiert am 7. November in Wien seinen 100. Geburtstag. Ordensleute und eine bolivianische Juristin schildern, wie sich durch seine finanzielle Hilfe ihr Leben zum Positiven gewendet hat.
„Ich aber sage euch: Ihr verpasst was“, sagt Autor Michael Sommer zu denjenigen, die nicht verstehen, warum man die Bibel vielleicht doch mal lesen sollte. Einmal pro Woche gibt er seinen Zuschauern auf seinem Youtube-Kanal die Möglichkeit, dieses Versäumnis nachzuholen. Mit Playmobilfiguren, Witz und Schärfe widmet er sich ein Jahr lang dem „wichtigsten Buch auf Erden“. Im Exklusiv-Interview spricht er über sein Projekt.
25 Jahre ist es her, dass die Kugeln eines rechtsextremen jüdischen Attentäters die Friedenshoffnung einer ganzen Weltgegend zum Erliegen brachten: Mit dem Mord an Israels Ministerpräsident Yitzchak Rabin wurde der Nahost-Friedensprozess buchstäblich niedergestreckt. Der, an dessen Tod am 4. November erinnert wird, war anfangs alles andere als ein Wegbereiter des Friedens.
Wondreb in der Oberpfalz: Wiesen, Felder, bewaldete Höhen rundum. Im Ort fließt das Leben beschaulich dahin. Adrette Häuser, propere Vorgärten. Nur der Fußballplatz könnte mal wieder ein Mähkommando vertragen. Blickfang ist die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Davor breiten sich Gräberfelder aus, an die wiederum ein kleineres Gotteshaus stößt, gekrönt von einem Zwiebeltürmchen, gestrichen in Beige, gedeckt mit Lärchenschindeln.
„Fake News“ und Hetze machen im Internet in Windeseile die Runde – nicht erst, seit die Corona-Pandemie die politische und wirtschaftliche Unsicherheit massiv ansteigen ließ. Baden-Württembergs Antisemitismus-Beauftragter Michael Blume (CDU) befasst sich in seinem neuen Buch „Verschwörungsmythen“ mit der Problematik. Im Exklusiv-Interview spricht er über Judenhass, Religion und die bevorstehende US-Präsidentenwahl.
Beit Sahur liegt nur einen Steinwurf von Bethlehem entfernt. Der Name bezieht sich auf Hirten, die bei ihrer Herde Wache halten. Nach christlicher Tradition ist das Tal, in dem die palästinensische Stadt liegt, jenes „Hirtenfeld“, wo gemäß der neutestamentlichen Erzählung den Hirten die Geburt Jesu verkündet wurde. Heute ist Beit Sahur bekannt für seine Olivenholzschnitzer. In diesem Jahr wurde es deshalb zur „Weltstadt des Kunsthandwerks“ erklärt.
Das Coronavirus treibt im kleinsten Staat der Welt sein Unwesen. Derzeit ist vor allem die Schweizergarde von der Pandemie betroffen. Nach den Tests, die in der vorigen Woche durchgeführt wurden, waren mindestens elf Gardisten mit dem Virus infiziert.
Als Kurstadt war Baden-Baden einst weltberühmt. Casino-Vergnügen und heiße Bäder standen hoch im Kurs. Jetzt entdeckt die Stadt mehr und mehr auch den Schwarzwald, der einen Großteil ihrer Fläche ausmacht. Den passenden Rückenwind bescherte kürzlich das Deutsche Wanderinstitut: Es kürte einen rund 45 Kilometer langen Rundkurs um Baden-Baden zur schönsten deutschen Weitwanderstrecke des Jahres 2020.
Für ihn gehört das „tägliche Brot“ zum Leben wie das Amen zum Gebet: Heinrich Traublinger ist stellvertretender Landesinnungsmeister für das bayerische Bäckerhandwerk. Das deutsche Brot ist für ihn wahrhaft ein Kulturerbe. Im Interview anlässlich des Welttags des Brotes am 16. Oktober spricht er über Tradition und Herkunft und plädiert für Nachhaltigkeit und fairen Handel.
Im Vatikan befürchten einige, der jüngste Konflikt könnte sich zu einem neuen Skandal ausweiten. Wieder sind interne Dokumente an Journalisten weitergeleitet worden. Es geht um Kontoauszüge, die die frühere Nummer Zwei im Staatssekretariat belasten: den inzwischen zurückgetretenen Kardinal Giovanni Angelo Becciu (wir berichteten in Nummer 40). Zur gleichen Zeit ist der australische Kardinal George Pell nach Rom zurückgekehrt. Mit ihm lag Becciu mehrere Jahre im Streit um Kompetenzen.
Die Flut guter Tropfen ist eine Sache auf dem Fränkischen Rotweinwanderweg, die Fülle sakraler Perlen eine andere. Echte Kleinode säumen die 60 Kilometer von Großostheim nach Bürgstadt: Kapellen, Dorfkirchen, Bildstöcke, zwei Klöster. Und moderne Reliefs von Winzerpatron Urban.
Wird der Kaukasus das neue Syrien? Zumindest nimmt der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Exklave Bergkarabach Züge eines Religionskriegs an: Christliche Armenier stehen muslimischen Aserbaidschanern gegenüber. Russland unterstützt Armenien, die Türkei schickt islamistische Milizen.
30 Jahre sind vergangen, seit die DDR mit dem 3. Oktober 1990 aufhörte zu existieren. Johannes Magiera war 15 Jahre lang – von 1983 bis 1998 – Pfarrer im Wallfahrtsort Neuzelle und hat als solcher auf dem ehemaligen Klostergelände die letzten Jahre der DDR und die turbulente Zeit nach der Wende miterlebt.
Neben dem Klimawandel ist das Artensterben die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde. Experten schätzen, dass in den kommenden Jahrzehnten rund eine Million Arten aussterben werden. Zum Welttierschutztag am 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franziskus, des Patrons der Tiere, erläutert der Zoologe und Pfarrer Rainer Hagencord, wie ein ökologischer Kollaps noch verhindert werden kann und welche Rolle die Papst-Enzyklika „Laudato si“ dabei spielt.
Noch immer ist er spürbar. Der Geist von 1989, als sich in Leipzig die Welt veränderte. Seit 1986 steht am Eingang der Nikolaikirche das metallene Schild mit der Aufschrift „Offen für alle“. So wie es der frühere Pfarrer Christian Führer immer gewollt hat. Am Ende, im Herbst 1989, stand die Entwaffnung der SED und ihrer Organe, das Ende der roten Diktatur.
Es ist eine Vereinbarung, die es in sich hat: Israel, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben beschlossen, ihre Beziehungen zu normalisieren. Kann man anders als freudig auf ein solches Friedensabkommen reagieren? Die Palästinenser jedenfalls mögen in das allseitige Frohlocken nicht einstimmen. Sie befürchten, nun vollends unter die Räder zu kommen.
Am fünften Tag unserer Reise fahren wir mit einem Bus nach Zakopane. Nach der Messe im Sanktuarium Matki Bozej Fatimskiej sehen wir uns das touristische Zentrum der Kleinstadt an. Auf der langgezogenen Kuppe der 1126 Meter hohen Gubalówka, einem der Hausberge von Zakopane, ist Jahrmarkt. Eine grellbunte aufblasbare Riesenrutsche, auf den Wulsten des Geländers bekrönt mit Palmen, versperrt jegliche Aussicht ins Tal. Mit der Standseilbahn sind wir zu zwölft zur Bergstation gefahren, während sich der andere Teil unserer Gruppe unten im Ort vergnügt.
Wer sich in Südpolen auf die Spuren des heiligen Johannes Paul II. begibt, der sollte einen Besuch in zwei nahe beieinander liegenden Orten etwa eine Autostunde südwestlich seiner ehemaligen Bischofsstadt nicht versäumen. Um kurz nach acht Uhr bereits sitzen wir heute bei kühlem und bewölktem Wetter im Bus. Und wenn vielleicht der gestrige Tag mehr den Charakter einer touristischen Visite hatte, so finde ich mich heute schon am frühen Morgen mitten in einer Wallfahrt wieder. Bischof Bertram lädt uns am Mikrofon zum Morgenlob ein und stimmt mit kräftiger Stimme an: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren.“
Harald „Toni“ Schumacher ist einer der erfolgreichsten Fußballtorhüter der Welt. Der heute 66-Jährige wurde mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister und Vize-Weltmeister. In seinem Buch „Anpfiff“ prangerte er 1987 Missstände im deutschen Fußball an. Zum Beginn der neuen Bundesliga-Saison am kommenden Freitag erzählt Schumacher im Exklusiv-Interview von seiner Sicht auf den Sport und welche Rolle der Glaube für ihn spielt.
In Ostafrika staut sich etwas an. Eigentlich sollte die größte Talsperre, die je in Afrika gebaut wurde, Entwicklung schaffen und die Region voranbringen. Stattdessen sorgt das Jahrhundertprojekt für Konflikte. Der Streit zwischen Äthiopien und seinen Nachbarländern Ägypten und Sudan scheint so festgefahren, dass er sogar Papst Franziskus Kopfzerbrechen bereitet.