Klöster gehören zu den Keimzellen der Braukunst. Viele Braustätten beziehen sich auf diese Tradition und nutzen den Titel „Klosterbrauerei“. Echte Klosterbrauereien und Braubetriebe in kirchlicher Trägerschaft sind indes selten geworden. Die Säkularisation im 19. Jahrhundert ließ ihre Anzahl schrumpfen. Vor allem in Bayern gibt es sie heute noch.
„Bischofshof“ – den Titel des Bistumsoberhaupts führt die seit 1649 bestehende Brauerei in Regensburg. Laut Überlieferung soll in Domnähe, wo heute das Hotel Bischofshof steht, bereits 1230 eine bischöfliche Brauerei bestanden haben. Die heutige Brauerei ist im Besitz der Diözese. Zweck der Stiftung war ursprünglich die Stärkung des Priesternachwuchses. Heute fördert die Brauerei vor allem Kultur, Sport und soziale Projekte.
„Das Bier, das uns zu Freunden macht“ ist der Leitspruch, der sich auch auf den Bierdeckeln durch die Jahre zieht. Mitunter bieten die Papp-untersetzer der Brauerei auch Anweisungen, wie man sein Bier korrekt einschenkt. Oder es blicken die Oberpfälzer Bierköniginnen freundlich vom „Filzl“ – wie der Bayer die Bierdeckel nennt. 13 Biere umfasst das Sortiment der Brauerei.
Älteste Klosterbrauerei
Zu ihr gehört seit 1973 auch die Klosterbrauerei Weltenburg, gegründet 1050 – die älteste Klosterbrauerei der Welt. Bis heute wirken die Benediktiner hier. „Das Kloster Weltenburg, ein Prunkstück bayerischer Kulturgeschichte“, heißt es auf einem älteren Bierdeckel. „Die wildromantische Landschaft, der sagenumwobene Donaudurchbruch und die im Stil des bayerischen Hochbarocks erbaute Klosteranlage sind seit Jahrhunderten die Heimat unseres weithin geschätzten Weltenburger Klosterbieres.“
Eine Luftaufnahme der Klosteranlage mit der sich durch die Landschaft schlängelnden Donau zeigt ein neueres Filzl. Wegen seiner Lage direkt am Fluss ist der Komplex stark hochwassergefährdet. Neben dem berühmten Asam-Bock hat die Klosterbrauerei mehr als ein Dutzend weiterer Biere im Angebot. Bischofshof und Weltenburger gibt es in 25 Ländern.
Die älteste Brauerei in Regensburg ist die Spitalbrauerei. Sie verfügt über eine seit 1226 währende Tradition als Stiftungsbrauerei. Gegründet wurde sie durch Bischof Konrad III. (1186 bis 1204). Hintergrund der Stiftung war die Versorgung der armen Bürger Regensburgs. Bekannt ist heute der Biergarten am Ufer der Donau, der einen herrlichen Blick auf den Fluss, die Steinerne Brücke und den Dom erlaubt.
„Wir brauen nicht für den großen Absatz, sondern für den individuellen Genuss“, ist die Philosophie der Brauerei. Seit einigen Jahren gehört eine Manufaktur zur Brauerei, in der besondere Bierspezialitäten gebraut werden. Blicke auf die Regensburger Wahrzeichen sind ein immer wiederkehrendes Motiv auf den Bierdeckeln.