BEURON – Inmitten des idyllischen Donautals mit seinen eindrucksvollen Kalksteinfelsen liegt das Kloster Beuron. In ihm leben, beten und arbeiten rund 40 Benediktiner. Der Wallfahrtsort hat einen eigenen Kunststil hervorgebracht. Aktuell beschäftigt sich die Klostergemeinschaft mit einem großen Bauvorhaben: Um den Bestand des Klosters zu sichern, soll der Gebäudekomplex umgebaut werden.
Zahlreiche Pilger besuchen Jahr für Jahr das Kloster. In der Abteikirche St. Martin liegt ein Buch aus, in das die Besucher ihre ganz persönlichen Anliegen schreiben können. „Lieber Opa, wir wünschen euch beiden viele weitere wunderschöne Jahre. Wir sind sehr glücklich und freuen uns für dich, dass du jemanden gefunden hast“, ist da zu lesen. Oder jemand bittet um Unterstützung für seine anstehende Meisterprüfung, um zwei von vielen Beispielen zu nennen.
Das Buch befindet sich neben einer Tafel, die über den Benediktiner-Mönch Gregor Sorger informiert: Er war Missionar in Korea, wurde dort Opfer kommunistischer Verfolgung und starb 1950. Sein Seligsprechungsverfahren ist eingeleitet. Die Beuroner Mönche tragen die Anliegen der Besucher, die diese in dem Buch notieren, vor Gott und empfehlen sie der Fürsprache von Pater Gregor. Der Pater lebte vor seiner Zeit als Missionar in Beuron.
Ein Anziehungspunkt für viele Pilger ist das Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter von Beuron“. Das Gnadenbild befindet sich in der Gnadenkapelle, die in die Abteikirche integriert ist. Nicht nur deshalb ist die Gnadenkapelle ein besonderer Anziehungspunkt, sondern auch wegen der dort beispielhaft realisierten „Beuroner Kunst“. Diese wurde im 19. Jahrhundert durch Mönche des Klosters entwickelt. Der Stil orientiert sich an ägyptischer, altchristlicher und byzantinischer Kunst. Auch die Krypta unter der Gnadenkapelle ist in diesem Stil gehalten. In ihr befinden sich die Gräber von sieben Beuroner Erzäbten.