Ein halbes Jahr lang ist der ehemalige Skiweltmeister David Zwilling zu Fuß von Oberösterreich nach Jerusalem gepilgert. Zutiefst bewegt vom Heiligen Land hat er mit einer Künstlerin auf dem Jerusalemweg den „Stern der Liebe“ errichtet. Damit möchte der Salzburger seine Botschaft in die ganze Welt hinausstrahlen lassen: „Was Völker und Religionen trennt, können wir Menschen in Liebe verbinden.“
Der einstige Skirennläufer ist ein erfahrener Pilger. „Bereits 2009 war ich in Jerusalem und habe dort alle Stätten kennenlernen dürfen, wo Jesus gewirkt hat“, erzählt der Sieger der Abfahrtsweltmeisterschaft 1974. „Als ich in Haifa einigen Bahais begegnete, bekam ich eine Eingebung, den Weg von Haifa nach Nazareth, den See Genezareth, Bethlehem und durch das Goldene Tor in Jerusalem zu gehen – den Weg für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und die Vision, dass dieses Tor für den Frieden geöffnet wird.“
Im Jahr darauf lernte David Zwilling die Polizisten Johannes Aschauer und Otto Klär kennen, die ihm von ihrer geplanten Pilgerreise zu Fuß nach Jerusalem erzählten. Augenblicklich fasste Zwilling den Entschluss, sich den Männern anzuschließen.
Treffen mit sich selbst
Am 24. Juni zog das Trio los. Zwilling, einst schnellster Skifahrer der Welt, spürte bald: „Nur das Gehen hat eine Geschwindigkeit, bei der die Seele auch mitkommt. Da kriegst du den unmittelbaren Zugang zu deinem Innersten, wo du dich fragen kannst: Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich?“
David Zwilling, der ständig 15 Kilogramm Gepäck auf seinem Rücken trug, ging mit seinen Weggefährten durch zehn Länder, bei Temperaturen von 43 Grad bis Minusgraden. Nach genau sechs Monaten und 4500 Kilometern kamen die drei Pilger am 24. Dezember in Bethlehem an. „Dort durften wir die Mitternachtsmette noch miterleben, in erster Reihe, dann ist das natürlich schon etwas ganz Einzigartiges.“