Im kleinsten Staat der Welt gibt es eine eigene Krankenstation. Nach dem Attentat auf Johannes Paul II. 1981 wurde sie ausgebaut und dient heute als Anlaufstelle für kranke Vatikan-Mitarbeiter sowie für verletzte Pilger. Unter Papst Franziskus kam eine weitere Funktion hinzu: Die Krankenpfleger des Papstes kümmern sich vermehrt auch um die Randgruppen in Rom.
Sie nennen ihn „Weiße Feder“. Was nach einem Indianerhäuptling klingt, ist in Wirklichkeit der Spitzname von Maurizio Cimino. Seinen Spitznamen verdankt der 42-Jährige einem Kind. Dieses habe ihn wegen seiner weißen Haare so genannt. Das war bei einer seiner Dienstreisen als Krankenpfleger.
Cimino führt normalerweise Erste-Hilfe-Maßnahmen während der Papstaudienzen durch. Neben seinen üblichen Aufgaben als Rettungsdienstmitarbeiter in der Gesundheitsabteilung des Vatikans ist der dreifache Vater im direkten Auftrag von Papst Franziskus unterwegs: Ohne Zögern sagte Cimino seine Mithilfe beim Projekt „Solidaritätsmedizin“ zu, das Franziskus ins Leben gerufen hat.
Trost und Hoffnung
Die Unterstützungskampagne des Päpstlichen Almosenamts kümmert sich seit Beginn des Pontifikats von Franziskus um die Obdachlosen rund um den Petersplatz. Mit den Mitarbeitern des Almosenamts besucht Cimino auch Menschen in ganz Rom, die keine Möglichkeit haben, Ärzte aufzusuchen oder einfach nur Trost und Hoffnung brauchen. Der Sanitäter bringt ihnen Nahrung, Medizin, Kleidung, Zahnbürsten, Spielzeug und alles mit, „was ihnen hilft, sich menschlicher zu fühlen“.