Anlässlich des katholischen Welttags der Armen am Sonntag hat Papst Franziskus mit 1.500 Bedürftigen zu Mittag gegessen. Das Menü bestand nach Angaben des vatikanischen Presseamts aus einer Lasagne-Vorspeise, Hähnchengeschnetzeltem mit Pilzsoße und Kartoffeln sowie einem süßen Dessert, Obst und Kaffee. Den Tischdienst in der Audienzhalle des Vatikan übernahmen Ehrenamtliche. Zum Abschied gab es ein kleines Lebensmittelpaket, gesponsert von italienischen Produzenten.
Der Vatikan hat Einzelheiten zu der bevorstehenden Reise von Papst Franziskus nach Thailand und Japan bekanntgegeben. Demnach wird Iwao Hakamada, der als der am längsten in einer Todeszelle einsitzende Mensch weltweit gilt, möglicherweise mit dem Papst zusammentreffen. Die japanischen Bischöfe hätten den 83-Jährigen zu einer Messe mit Franziskus in Tokio eingeladen, sagte Vatikansprecher Matteo Bruni.
Zum kirchlichen Welttag der Armen an diesem Sonntag erinnern die katholischen Bischöfe in Deutschland an von Altersarmut betroffene Frauen. In den kommenden Jahren werde voraussichtlich jede vierte alleinstehende Neurentnerin staatliche Grundsicherung benötigen, erklärte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode in Bonn. Er ist Vorsitzender der Pastoralkommission und der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft der Deutschen Bischofskonferenz.
Der Jesuitenpater Klaus Mertes wendet sich gegen Entschädigungsleistungen der katholischen Kirche in Deutschalnd für Missbrauchsopfer im sechsstelligen Bereich. Die Höhe solcher Forderungen entspreche dem US-amerikanischen und nicht dem deutschen und europäischen Rechtssystem, schreibt er in einem Medien-Beitrag. Er kritisierte, dass Missbrauchsopfern Hoffnung auf solche Summen gemacht worden seien.
Der spanische Jesuit und Wirtschaftswissenschaftler Juan Antonio Guerrero Alves (60) wird neuer Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats. Der Vatikan teilte die Ernennung durch Papst Franziskus am Donnerstag mit. Guerrero, derzeit Leitungsmitglied des Jesuitenordens, erhält damit einen der einflussreichsten Posten in der Leitung der katholischen Kirche, wird aber einfacher Ordenspriester bleiben. Sein Amt tritt er zum Jahresbeginn an.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat sich von einer Protestaktion konservativer Christen gegen Papst Franziskus distanziert. Im Internet rufen derzeit rund 100 Unterzeichner den Papst zu öffentlicher Buße wegen angeblichen Götzendienstes auf. Das Kirchenoberhaupt habe bei der Amazonas-Synode die „heidnische Göttin Pachamama“ angebetet, so der Vorwurf. Als Gewährsleute führt die Gruppe neben den deutschen Kardinälen Walter Brandmüller und Gerhard Ludwig Müller auch den Regensburger Bischof an.
Die katholische Kirche in Polen protestiert im Streit über das bestehende Abtreibungsgesetz scharf gegen das Verfassungsgericht und die nationalkonservative Regierungspartei. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Stanisław Andrzej Gądecki kritisierte die „Weigerung“ der höchsten Richter, zu prüfen, ob die Verfassung Abtreibungen von schwer geschädigten Föten erlaubt: „Das Ausbleiben einer Entscheidung des Verfassungsgerichts bewirkt, dass Hunderte Kinder getötet werden, nur weil sie wehrlos sind und vom Schicksal benachteiligt wurden.“
Der neugewählte Vorsitzende der US-Bischofskonferenz hat an das Oberste Gericht des Landes appelliert, den sogenannten Dreamern ein dauerhaftes Bleiberecht zu ermöglichen. „Wir beten für ein gutes Ergebnis des Verfassungsgerichts“, sagte Erzbischof Jose Horacio Gomez unmittelbar nach seiner Wahl (Dienstag Ortszeit). Er hoffe, „dass die 'Dreamer' in den USA bleiben können“. Der 67-jährige Gomez war zuvor als erster Latino an die Spitze der US-Bischofskonferenz gewählt worden.
Australiens oberster Gerichtshof hat am Mittwoch den Berufungsantrag von Kardinal George Pell (78) gegen seine Verurteilung als Sexualstraftäter angenommen. Die Anhörung werde voraussichtlich erst 2020 stattfinden, teilte das Gericht in Canberra mit. Pell war bei der Verkündung der Entscheidung laut Medienberichten nicht persönlich im Gerichtssaal anwesend. Mit der Zulassung der Berufung erhält der gesundheitlich angeschlagene Pell eine letzte juristische Chance, gegen seine Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs vorzugehen.
Mehrere Politiker haben sich in der „Bild“-Zeitung gegen den Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD, im Bild) ausgesprochen, künftig reine Männer- und Frauenvereine steuerlich zu bestrafen. „Muss der Katholische Frauenbund demnächst Männer aufnehmen, damit er gemeinnützig ist? Das ist doch absurd“, zitiert das Blatt den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen (NRW), Armin Laschet (CDU), aus einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Der Vorstoß sei „ein Frontalangriff auf das Ehrenamt“.
Papst Franziskus hat eine gerechte Wirtschaftsordnung verlangt, die imstande ist, auf die „radikalsten Herausforderungen“ der Menschheit und des Planeten zu reagieren. Konkret warb er für einen „inklusiven Kapitalismus“. Dieses Modell verspreche eine Reduzierung der Kluft, die den Großteil der Menschen vom Wohlstand einiger weniger trenne, sagte er im Vatikan.
Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie begrüßen die Einigung der Koalitionsparteien im Streit um die Grundrente. „Menschen müssen sich auf das Kernversprechen verlassen können, nach jahrzehntelanger Einzahlung in die Rentenversicherung eine Absicherung im Alter zu erhalten, die ihrer Lebensleistung gerecht wird“, sagte der Präsident des katholischen Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, am Montag in Berlin.
Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai warnt vor einer Geiselnahme des libenesischen Staates durch einzelne Politiker oder Interessengruppen. „Der vom libanesischen Volk getragene Aufstand ist historisch und ist keiner einzelnen Religionsgruppe vorbehalten“, sagte er laut Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA zum Auftakt eines Treffens der katholischen Patriarchen und Bischöfe.
Die Kirchen haben am Wochenende an den Mauerfall vor 30 Jahren erinnert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, warb für eine neue Systemdebatte. „Am liebsten würde ich die Worte Kapitalismus und Sozialismus hinter mir lassen, sie sind aus der Zeit gefallen“, sagte Marx in München. Es brauche eine Entwicklung hin zu mehr Stabilität. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sprach mit Blick auf den Mauerfall von einem „Wunder“.
Aus dem Mauerfall erwächst nach Auffassung des Berliner Erzbischofs Heiner Koch eine bleibende Aufgabe für die Deutschen. „Vor 30 Jahren hat die Welt auf uns geschaut, voller Staunen und Anerkennung, dass eine Revolution ohne Waffengebrauch und Blutvergießen möglich war“, schrieb Koch in einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung „B. Z.“. „Das ist unsere Botschaft auch heute: eine Welt ohne Mauern ist nicht nur möglich, es ist eine menschlichere Welt“, erklärte der Erzbischof.
Der Bischof der brasilianischen Diözese Obidos, Bernardo Johannes Bahlmann, hat die Kritik von Kardinälen und Bischöfen an den Beschlüssen der Amazonas-Synode mit scharfen Worten zurückgewiesen. „Mein Eindruck ist, dass sie keine Ahnung haben“, sagte Bahlmann in Würzburg am Rande einer Tagung zu dem Bischofstreffen bei einem Pressegespräch. Er sei „niemals von einem der Herren“ angesprochen und gefragt worden, was denn beschlossen werde. Die von Bischöfen und Kardinälen geäußerte Kritik lasse keine faire Diskussion zu. „Was für eine Kollegialität ist das?“, fragte Bahlmann.
Der Prager Kardinal Dominik Duka (76) wünscht sich stärkere Kontakte zu den katholischen Bistümern in Ostdeutschland. „Leider haben wir die früher engen Beziehungen nach Ostdeutschland inzwischen verloren“, sagte er. „Nach der Wende war die westliche Welt für uns interessanter als die früher sozialistischen Gebiete.“ Doch jetzt seien die Kontakte nach Ostdeutschland wichtiger geworden: „Denn wir haben gemeinsame Erfahrungen aus der kommunistischen Zeit.“
Papst Franziskus hat die Jesuiten, den größten katholischen Männerorden weltweit, zum Einsatz für Menschenrechte und Benachteiligte aufgerufen. Bei einem Treffen mit Tagungsteilnehmern der Jesuiten verwies er am Donnerstag in Rom auf wachsende Fremdenfeindlichkeit und nationale Interessen sowie auf die Umweltzerstörung, die vor allem die Armen treffe. Unter diesen Umständen bedeute Nachfolge Jesu die Begleitung von Opfern, Aufmerksamkeit für menschliche Nöte und ein Aufdecken von Missständen.
Seit dem Suizid des einstigen Fußballnationaltorwarts Robert Enke am 10. November 2009 hat sich nach Expertenmeinung gesellschaftlich etwas verändert. "Die Offenheit gegenüber dem Thema Depression ist wesentlich größer geworden, gerade auch im 'Risikobereich' Männer/Sport", sagte der Psychologieprofessor Arno Drinkmann von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Bundesregierung will eine Deutsch-Pflicht für ausländische "Religionsbedienstete" wie Imame einführen. Das bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Das Bundeskabinett brachte einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg.
Der Hamburger Alterzbischof und frühere Münsteraner Generalvikar Werner Thissen hat Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen eingeräumt. Der 80-Jährige bezeichnete es als „schweren Fehler“, als Personalverantwortlicher im Bistum Münster ab den 1970er Jahren „überzogen und unrealistisch“ auf die Therapierbarkeit von Tätern vertraut zu haben. Ein weiterer Fehler sei es gewesen, kaum mit Opfern Kontakt gehabt zu haben.
Zu dem geplanten Reformdialog in der katholischen Kirche in Deutschland gibt es unter Amtsträgern unterschiedliche Ansichten. Während der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki seine Vorbehalte gegenüber dem Synodalen Weg bekräftigte, sprachen sich Generalvikare aus zehn Bistümern in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und den Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg „mit Nachdruck“ für das Vorhaben aus.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in der Debatte um Hass im Internet zu mehr Zivilcourage und Achtsamkeit aufgerufen. "Jede und jeder sollte sich für Respekt und Anstand in unserer Gesellschaft verantwortlich fühlen", sagte Schick. Das Strafrecht müsse zudem konsequent angewendet und Hass-Posts müssten schneller gelöscht werden, forderte der Erzbischof: "Härtere Strafen lösen das Problem nicht." Es fehle zudem daran, in der Erziehung und Bildung vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung Werte und Tugenden sowie Ethik und Moral zu vermitteln.
Papst Franziskus hat sich in einem neuen Interviewbuch zu Besonderheiten christlicher Verkündigung in verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten geäußert. So dürfe es etwa bei der Mission keine "pastoralen Zollschranken" geben. Auch dürfe man nicht "als Türsteher auftreten, um zu prüfen, ob andere zum Eintritt berechtigt sind", zitiert der vatikanische Informationsdienst Fides am Montag.
Mit Blick auf die politische Debatte um die Grundrente hat der Deutsche Caritasverband von der Politik eine Besinnung auf die Nöte der Menschen gefordert. „Mit Sorge sieht der Deutsche Caritasverband, wie in den letzten Tagen die sozialpolitische Diskussion über die Gestaltung der Grundrente zu einem parteitaktisch motivierten Gezänk wird“, sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Montag in Berlin. „Machtpolitische Ambitionen scheinen wichtiger zu sein als die Lösung einer für viele Menschen im Alter existenziell bedrängenden Frage.“
An den früheren Berliner Dompropst und Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg (1875 bis 1943) erinnert das Erzbistum Berlin am heutigen Dienstag mit einer Gedenkwallfahrt. Dazu sind eine Reihe von Gottesdiensten in der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee geplant, wie das Erzbistum mitteilte. Diese sind dem Gedenken der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gewidmet. Zudem befindet sich Lichtenbergs Grab für die Zeit der Umgestaltung der Sankt Hedwigs-Kathedrale in Maria Regina Martyrum.
Papst Franziskus hat im Petersdom eine Messe für die Kardinäle und Bischöfe gefeiert, die im Lauf des Jahres gestorben sind. In seiner Predigt betonte das Kirchenoberhaupt, dass die verheißene Auferstehung auch eine Herausforderung im Alltag bedeute: „Gestalten wir das Heute so, dass wir einen Morgen der Auferstehung leben“, sagte der Papst. Drei Dinge nannte er in diesem Zusammenhang als besonders wichtig: Frömmigkeit und Hilfe für Bedürftige, das Treffen wichtiger Entscheidungen „vor dem Angesicht Gottes“ sowie eine Absage an Selbstbezogenheit.
Nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn wird die Grundform des priesterlichen Dienstes in der katholischen Kirche die ehelose Lebensform bleiben. Wie der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in der ORF-Sendung ZIB 2 am Sonntag zur Amazonas-Synode erklärte, halte er parallel dazu verheiratete Priester für sinnvoll und wünschenswert, der Weg der ehelosen Nachfolge Jesu bleibe jedoch der Normalfall.
Der Streit um die Ukraine spaltet die orthodoxe Kirche weiter. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. strich am Sonntag den Namen des Oberhaupts der griechisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hieronymos, aus seiner Gottesdienstliturgie in Moskau. Zugleich beendete er laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax die eucharistische Gemeinschaft mit dem Bischof und untersagte Pilgerreisen in dessen Diözese Athen.
Der neue Dokumentarfilm "Verteidiger des Glaubens" über Benedikt XVI. stößt in Kirchenkreisen auf zum Teil scharfe Kritik. Der an diesem Donnerstag in den deutschen Kinos angelaufene Film sei kein konstruktiver Beitrag zur Aufdeckung sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche, erklärte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Stattdessen transportiere Regisseur Christoph Röhl "ein stark verzerrtes Bild von Kardinal Joseph Ratzinger/Benedikt XVI."
Mit Allerheiligen-Bällen und Heiligenumzügen tritt die katholische Kirche in Polen an diesem Donnerstag dem Kult um Halloween entgegen. Bischofskonferenzsprecher Pawel Rytel-Andrianik rief am Mittwoch Kinder, Jugendliche und ganze Familien auf, sich an der Aktion „Holy Wins“ (Das Heilige gewinnt) zu beteiligen. Diese katholischen Veranstaltungen in ganz Polen förderten „Heiligkeit, Freude und Güte“ und seien eine „positive Alternative zu Halloween“.
Die Protestanten in Deutschland nehmen zu der vor 20 Jahren unterzeichneten "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" (GER) noch immer keine einheitliche Haltung ein. Beim Jubiläumsgottesdienst an diesem Donnerstag in der Stiftskirche in Stuttgart sind nur die elf lutherischen Landeskirchen offiziell vertreten. Der Württemberger Landesbischof Frank Otfried July predigt in seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbunds (LWB).
Das US-Repräsentantenhaus hat die Ermordung von mehr als 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs offiziell als Völkermord eingestuft. Mit großer Mehrheit stimmten 405 Abgeordnete am Dienstag (Ortszeit) für die entsprechende Resolution, 11 dagegen. Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, begrüßte die Entscheidung. Eine überwältigende überparteiliche Mehrheit habe damit dafür gesorgt, dass die Wahrheit für immer in das Kongressprotokoll aufgenommen werde, twitterte sie.
Einzelheiten zur anstehenden Kurienreform unter Papst Franziskus hat die Monatszeitschrift „Herder Korrespondenz“ veröffentlicht. Laut einer ihr vorliegenden, bisher unveröffentlichten Fassung des Reformentwurfs fiele derzeit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx in seiner Funktion als Präfekt des vatikanischen Wirtschaftsrates die Aufgabe des Camerlengo zu. Zu dessen Aufgabe gehört es unter anderem, offiziell den Tod des Papstes zu beurkunden und bis zur Wahl eines neuen die Besitztümer des Apostolischen Stuhls zu verwalten.
Der katholische Theologe Andreas Matena aus Augsburg sieht bei „Fridays for Future“ Züge von Fundamentalismus. Die Klimastreik-Bewegung junger Leute „tritt als kompromissloses 'Wir' auf und will von 'den Anderen', dass sie dialoglos den Überzeugungen der Bewegung folgen“, sagte Matena am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Rolle der Frauen, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals, die katholische Sexualmoral und das Leben der Priester: Der Reformprozess zu wichtigen Zukunftsthemen der katholischen Kirche in Deutschland hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Am Dienstag veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Satzung für den „synodalen Weg“. Stimmt das ZdK auf seiner Vollversammlung Ende November der Satzung zu, können die auf zwei Jahre angelegten Gespräche wie geplant Anfang Dezember starten.
Der Vatikan hat eine Erklärung gegen Euthanasie von Vertretern drei verschiedener Religionen als historisch bezeichnet. Es sei das erste Mal, dass Muslime, Juden und Christen gemeinsam ein solches Dokument unterzeichneten, sagte Erzbischof Vincenzo Paglia, Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben, am Montag in Rom.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat einer Abschaffung der Zölibatspflicht für Priester eine Absage erteilt. „Das wird nicht geschehen“, sagte Marx am Montagabend in München bei einer Bilanzveranstaltung der Katholischen Akademie in Bayern zur Amazonas-Synode, die am Wochenende im Vatikan zu Ende gegangen war. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sagte, er sei diesbezüglich „ein wenig unglücklich“ über die Diskussion in Deutschland gewesen, wo es doch bei der Synode „um die Rettung der Welt“ gegangen sei.
Die Bischöfe in Thüringen haben mit Besorgnis auf das Ergebnis der Landtagswahl reagiert. Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sagte am Montag: „Komplizierte Verhältnisse in einer Demokratie wie jetzt in Thüringen werden von Populisten gerne genutzt, um gegen das 'System' zu polemisieren. Dagegen müssen aufrechte Demokratinnen und Demokraten aufstehen und unsere Werte verteidigen: am Stammtisch, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz und wo auch immer populistische Phrasen gedrechselt werden.“
Mit einem Votum für verheiratete Priester in entlegenen Regionen ist am Wochenende die Amazonas-Synode im Vatikan zu Ende gegangen. Eine Zweidrittelmehrheit der Synodenväter stimmte dafür, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass verheiratete katholische Diakone zu Priestern geweiht werden können. Eine allgemeine Aufhebung des Zölibats ist damit nicht verbunden. Weiter spricht sich das Schlussdokument für weibliche Gemeindeleiterinnen aus. Die Frage einer Zulassung von Frauen zum Diakonat soll weiter erörtert werden.