Gebetstag am 24. Mai

Aufruf zu Solidarität mit Christen in China

Der katholische Weltkirche-Bischof Ludwig Schick ruft zur Solidarität mit Christen in China auf. Die Katholiken in Deutschland mögen für einen guten Verlauf der Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Heiligen Stuhl beten, erklärte Schick am Dienstag in Bonn zum Gebetstag für die Kirche in China an diesem Donnerstag. Das geplante Abkommen solle den ohne staatliche Genehmigung ihren Glauben praktizierenden Christen einen legalen Status geben. Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, sieht die Situation der katholischen Kirche in China nach wie vor kritisch.

Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, sagte zudem, zu den offenen Fragen, für die in dem Abkommen eine Lösung gesucht werde, gehöre ein Verfahren für die künftige Ernennung von Bischöfen. Derzeit gebe es in China mehr als 30 gültig geweihte katholische Bischöfe, die keine staatliche Anerkennung hätten. Zudem gebe es 7 Bischöfe, die ohne Zustimmung des Heiligen Stuhls geweiht worden seien.

Besorgt zeigte sich der Bamberger Erzbischof wegen der im Februar in Kraft getretenen Vorschriften zur Verwaltung der Religionen. „Wenn religiöse Aktivitäten wie Glaubensunterweisung, Bibellesen oder gemeinsame Gebete mit harten Strafen belegt werden können, nur weil sie in Räumen stattfinden, die nicht vorher als religiöse Räumlichkeiten registriert worden sind, so liegt hierin eine gravierende Beschneidung der Religionsfreiheit.“

Nach den Worten des Erzbischofs benötigen Christen in China mehr denn je das Gebet und die gelebte Solidarität der Weltkirche: „Bezeugen wir unseren Schwestern und Brüdern in China, dass sie nicht vergessen sind, indem wir am 24. Mai gemeinsam mit ihnen für die Einheit und Freiheit der Kirche in China beten.“

missio-Präsident Huber kritisierte, dass sich Hoffnungen auf eine sanfte Öffnung bisher nicht erfüllt hätten. „Wenn chinesische Buchhändler die Bibel aus ihrem Sortiment nehmen müssen und die Regierung schon den Erwerb der Heiligen Schrift schwierig bis unmöglich macht, so ist es um die Religionsfreiheit schlecht bestellt.“ Harte Strafen für religiöse Aktivitäten außerhalb eigens registrierter Räumlichkeiten engten das Glaubensleben ein. Er hoffe, dass die Gespräche zwischen Vatikan und chinesischer Regierung zu einem neuen Verständnis führen mögen. So solle der Reichtum bewusst werden, „den gelebtes Christentum für China bedeutet“.

Am 24. Mai jedes Jahres wird die traditionelle Wallfahrt zum größten chinesischen Marienheiligtum Sheshan in der Nähe von Shanghai veranstaltet. Die katholische Kirche begeht weltweit an diesem Datum den Gebetstag für die Kirche in China, den der damalige Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 eingeführt hat. Alle katholischen Christen sind aufgerufen, im Gebet ihre Verbundenheit und Solidarität mit den Christen in China zu zeigen.

KNA

23.05.2018 - Diskriminierung , Weltkirche