Chance nutzen

Beauftragter fordert mehr Einsatz der Kirchen für Spätaussiedler

Der Aussiedler-Beauftragte der Bundesregierung, Bernd Fabritius, verlangt mehr Engagement der Kirchen für Spätaussiedler. „Es wird in Kreisen der Vertriebenen und Spätaussiedler jeder Schritt bedauert, den man als Rückzug der beiden großen Kirchen aus der Spätaussiedlerseelsorge wahrnimmt“, sagte Fabritius.

Wenn die Kirchen einwendeten, dass die Eingliederung in Deutschland viele Jahrzehnte nach Kriegsende abgeschlossen sein müsse, sei das aus seiner Sicht keine überzeugende Position, meinte der Beauftragte. Er würde es fast als „Ausrede“ bezeichnen, weil die Menschen diese spezifische Betreuung bräuchten und als wohltuend empfänden: „Ich denke, es wäre auch eine Chance für die Kirchen, dieses Bedürfnis zu befriedigen.“

Fabritius sagte weiter, er sei den Kirchen sehr dankbar, dass sie in der Vergangenheit „ihre Rolle bei der Wiederbeheimatung der Spätaussiedler sehr ernst genommen haben“. Er hoffe aber, dass sie dies auch in Zukunft täten. Kirche sei in den Herkunftsgebieten oft der letzte Zufluchtsort gewesen, ein Ort der Heimat. „Dieses Gefühl hat man mitgenommen, und man erwartet, dass die Kirchen auch in Deutschland diese geistliche Heimat bieten“, betonte der Beauftragte.

KNA