Bericht von "Persecution Relief"

Anstieg von Hassverbrechen gegen Christen in Indien

In Indien haben Hassverbrechen gegen Christen einem aktuellen Bericht zufolge während des Corona-Lockdowns um mehr als 40 Prozent zugenommen. Insgesamt seien in diesem Jahr bereits 293 Fälle von Hassverbrechen gegen Christen registriert worden, darunter fünf Vergewaltigungen und sechs Morde, heißt es im Halbjahresbericht der Organisation "Persecution Relief", einer ökumenischen christlichen Gruppe, die seit Jahren Angriffe auf die christliche Minderheit in Indien registriert.

Die dokumentierten Fälle stellten nur einen Bruchteil der tatsächlichen Gewalt gegen Christen dar, betonen die Autoren des auf der Webseite der Organisation veröffentlichten Berichts. "Die bösartige Grausamkeit dieser Verbrechen enthüllt die verdorbene Mentalität und Haltung der religiösen Extremisten in dieser Zeit", wird der Gründer von Persecution Relief, Shibu Thomas, zitiert.

Indien wird von der hindu-nationalistischen "Indischen Volkspartei" regiert, deren radikaler Flügel einen Staat auf der Grundlage religiöser hinduistischer Werte anstrebt, in dem andere Religionen keinen Platz haben.

Der Bericht bestätigt Dokumentationen anderer Organisationen zu Einschränkungen der Religionsfreiheit in Indien. In den vergangenen sieben Jahren ist Indien in der "World Watch List" des Hilfswerks "Open Doors" von Platz 31 auf Platz 10 der Länder mit Christenverfolgung gestiegen. 2020 bezeichnete die Kommission für internationale Religionsfreiheit des US-Außenministeriums (USCIRF) Indien zusammen mit Ländern wie China und Nordkorea als Land, auf das ein besonderes Augenmerk hinsichtlich der Religionsfreiheit gerichtet werden müsse.

KNA

30.07.2020 - Christenverfolgung , Corona , Indien