Systematische Diskriminierung

Bericht: Rohingya seit vielen Jahren in Myanmar unterdrückt

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beklagt in einem aktuellen Bericht eine systematische Diskriminierung und Ausgrenzung der Rohingya in Myanmar seit Jahrzehnten. Repressionen gegen die Bevölkerungsgruppe hätten seit 2012 drastisch zugenommen, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Die meiste Rohingya seien staatenlos. Das führe dazu, dass sie zahlreiche Grundrechte gar nicht oder nur zum Teil wahrnehmen könnten.

Die Rohingya in Myanmar werden laut der Asien-Expertin von Amnesty International, Anika Becher, zu Menschen zweiter Klasse gemacht. Ihnen sei der Zugang zu Bildung und einer Gesundheitsversorgung verwehrt. Der Bundesstaat Rakhine sei für die Rohingya wie ein Gefängnis unter freiem Himmel, so Becher. "Sie leben dort zusammengepfercht und von der Außenwelt abgeschnitten.

Amnesty kritisiert in dem Bericht die staatlichen Behörden in Myanmar. Ihr Vorgehen entspreche der Definition von Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Behörden müssten die Unterdrückung beenden und alle Gesetze aufheben, mit denen die Rohingya unterdrückt würden. Zudem müssten Hilfsorganisationen Zugang zu allen Gebieten im Bundesstaat Rakhine bekommen.

Für den Bericht wurden den Angaben nach über zwei Jahre in Myanmar um die 200 Interviews geführt. Zudem seien relevante Gesetze, Verordnungen sowie Fotos und Videos ausgewertet worden.

KNA

22.11.2017 - Ausland , Flüchtlinge