Kampf gegen multiresistente Keime

Bethlehemer Caritas-Babyhospital stellt Forschungsergebnisse vor

Zwei Labortechniker des Caritas-Babyhospitals in Bethlehem haben ihre Forschungsergebnisse beim Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und infektiöse Erkrankungen (ECCMID) in Amsterdam präsentiert. Auch im palästinensischen Gesundheitssystem seien Infektionen, die auf keine Antibiotika ansprächen, ein massives Problem, heißt es in einer Mitteilung der in Luzern ansässigen Kinderhilfe Bethlehem.

Eine der beiden Studien habe sich auf die MRSA-Bakterien konzentriert, die andere auf das gehäufte Aufkommen von Lungenentzündungen bei Neugeborenen durch einen resistenten Keim. Für die Studien waren Daten aus allen palästinensischen Spitälern erfasst und durch das Caritas-Babyhospital wissenschaftlich interpretiert und ausgewertet worden.

Multiresistente Keime stellten überall auf der Welt eine große Herausforderung dar. Daher seien die präsentierten Ergebnisse international auch von so großer Bedeutung, betont die Kinderhilfe. „Wir können den Kampf gegen die multiresistenten Keime nur gewinnen, wenn sich alle der Gefahr bewusst sind“, sagte die Chefärztin im Caritas-Babyhospital, Hiyam Marzouqa. Strenge Hygienemaßnahmen, Händewaschen und Isolationsvorkehrungen für infizierte Kinder seien unumgänglich. Die in ihrem Hospital ausgearbeiteten Verhaltensmaßnahmen fänden auch im palästinensischen Gesundheitsministerium Anerkennung. In dessen Auftrag führt das Hospital in Spitälern des gesamten Westjordanlands Schulungen und Sensibilisierungskampagnen durch.

Das 1952 gegründete und in den vergangenen Jahren stark ausgebaute Caritas-Babyhospital ist das einzige auf Kinderheilkunde spezialisierte Krankenhaus im Westjordanland. Es beteiligt sich regelmäßig an Forschungsprojekten.

Im vergangenen Jahren waren in der Klinik unweit des Checkpoints Richtung Jerusalem 53.000 Mädchen und Jungen behandelt worden. Insgesamt stehen heute 82 Betten zur Verfügung. In dem von der Kinderhilfe Bethlehem in Luzern finanzierten und betriebenen Hospital werden alle Kinder behandelt - unabhängig von Religion, Nationalität oder sozialem Status.

KNA

31.05.2019 - Forschung , Gesundheit , Kinder