Herbstvollversammlung in Fulda

Bischöfe beraten über Reformen und Missbrauchsentschädigung

Debatten über innerkirchliche Reformen und Entschädigungen für Opfer sexuellen Missbrauchs haben am Dienstag im Mittelpunkt der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz gestanden. In Fulda wurde auch ein Schreiben an UN-Generalsekretär Antonio Guterres veröffentlicht, in dem konkrete gesetzliche Regelungen und spürbare Verpflichtungen der einzelnen Staaten zur Rettung des Klimas gefordert wurden. Die Menschheit brauche Hoffnung, dass „die Schöpfung nicht verloren ist“.

Am Vormittag sprachen die 69 Bischöfe über den „synodalen Weg“, mit dem sie die Kirche aus ihrer Vertrauenskrise herausführen wollen. Dabei stellten der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der Münsteraner Bischof Felix Genn ihre je unterschiedliche Sicht der Lage dar. Beide versuchten, aus dem jüngsten Brief von Papst Franziskus an die deutschen Katholiken Konsequenzen für den „synodalen Weg“ abzuleiten.

Am Montagabend hatte Papstbotschafter Nikola Eterovic die Bischöfe aufgerufen, den Brief des Papstes ernst zu nehmen. In seinem ungewöhnlich langen Grußwort bekräftigte Eterovic, im Mittelpunkt des „synodalen Weges“ müsse die Verkündung der Botschaft Jesu stehen. Dafür sei die „Einheit zwischen Universalkirche und Teilkirchen wesentlich“.

Am Dienstagfrüh fand im Dom der osthessischen Stadt der Eröffnungsgottesdienst des Treffens statt. Dabei rief Marx die Bischöfe auf, sich auf Christus zu besinnen. Zugleich sprach er sich gegen eine Verklärung der kirchlichen Vergangenheit aus. Es gebe keine „goldene Zeit der Kirche“, in die man nostalgisch zurückkehren könne. „Jetzt ist die Stunde, jetzt ist die Zeit, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt.“

Am Nachmittag ging es um Überlegungen, ein grundsätzlich anderes Entschädigungsverfahren für Opfer von Missbrauch einzuführen. Danach könnten bis zu 300.000 Euro pro Fall gezahlt werden, in Einzelfällen auch darüber hinaus.

KNA

25.09.2019 - Bischöfe , Missbrauch , Umwelt