Nach Gesprächen im Vatikan

Bischof Ackermann überarbeitet geplante Bistumsreform

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann muss die geplante Bistumsreform nach Gesprächen im Vatikan ändern. Die römischen Behörden kritisierten an der neuen Pfarreienstruktur vor allem die Rolle des Pfarrers als Teil eines Leitungsteams mit Laien und die Stellung der anderen Priester, wie das Bistum mitteilte. Bedenken seien auch zur geplanten Größe und dem Aufbau der Pfarreien geäußert worden.

Ackermann will nun mit der Bistumsleitung das Gesetz für die Neugliederung der Pfarreien ändern. Dabei gelte es, zugleich den Einwänden aus Rom und der ursprünglichen Zielsetzung der Reform gerecht zu werden. Die Reform habe Modellcharakter, andere Diözesen auch außerhalb des deutschsprachigen Raums stünden vor ähnlichen Veränderungsprozessen, erklärte das Bistum. Die weiteren Schritte sollen eng mit Rom abgestimmt werden.

Die Reform zielt auf neue Strukturen und inhaltliche Schwerpunkte von Seelsorge und Kirche. Das Bistum Trier gliedert sich in 887 mitunter sehr kleine Pfarreien. Eine Diözesansynode hatte 2016 empfohlen, "weite pastorale Räume" zu schaffen. Geplant war, dass die Gemeinden zu 35 Großpfarreien zusammengelegt werden, die von einem Team aus einem Pfarrer und zwei Laien geleitet werden sollen. Die anderen Priester sollten in der angedachten Struktur keine Leitungsfunktion haben.

Nach Beschwerden einer Priestergruppe und mehrerer Katholiken aus dem Bistum hatte der Vatikan die Umsetzung der Reform im November ausgesetzt und eine Prüfung angeordnet. Ackermann stellte seine Position laut Bistum am Freitag im Vatikan der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte vor. Dabei sei er auf die Herausforderungen des Bistums eingegangen, etwa eine abnehmende Bindung der Katholiken an die Kirche, sinkende finanzielle Möglichkeiten sowie Priestermangel. Vor dem Hintergrund sollte es das Ziel sein, Handlungsspielraum zu eröffnen und dem kirchlichen Leben "einen verlässlichen Rahmen" zu geben.

KNA

10.06.2020 - Bischöfe , Bistum , Vatikan