Bundesweite Jugendaktion zum Josefstag

Bischof Oster fordert Recht auf Internetzugang für junge Leute

AUGSBURG – Die katholische Kirche hat am Donnerstag in Augsburg ihre bundesweite Jugendaktion zum Josefstag eröffnet. Unter dem Motto "Leben 4.0 - Jugend braucht Perspektive" befasst sie sich mit Herausforderungen der Digitalisierung. Die Zugangschancen zur digitalen Welt seien für Jugendliche ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig, sagte Jugendbischof Stefan Oster. "Junge Menschen brauchen ein Recht auf Zugang zum Internet und somit zur digitalen Gesellschaft." Auch nötig sei eine Medienerziehung zum Schutz vor Sucht, Mobbing und Datenpreisgabe.

Der Josefstag steht mit seinem diesjährigen Leitthema nach Angaben der Ausrichter für gleiche Rechte auf Teilhabe und Partizipation. "Die Digitalisierung darf nicht zu einem weiteren Faktor gesellschaftlicher Spaltung werden, niemand darf digital abgehängt werden", sagte Lisi Maier, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. Dafür brauche es etwa mehr frei zugängliches offenes WLAN. "Es gilt aber auch, Jugendliche stark zu machen und ihnen Strategien auf den Weg zu geben, um beispielsweise menschenfeindlichen und diskriminierenden Inhalten im Netz zu begegnen."

Die Auftaktveranstaltung fand im Berufsbildungswerk Sankt Elisabeth statt. Die Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg hilft jungen Menschen mit sozialen Benachteiligungen und individuellen Beeinträchtigungen, einen Weg ins Berufsleben zu finden. Von einigen ließ sich Oster ihre Arbeit zeigen. So besuchte der Bischof die Abteilungen Fahrzeugpflege und Holzverarbeitung. Er packte auch selbst mit an und bohrte ein kleines Spielflugzeug zusammen - die Tragflächen allerdings zunächst falsch herum. Er fürchte, beim Handwerk sei er "minderbegabt", sagte Oster.

Der Josefstag ist eine Aktion des Vereins "arbeit für alle", einer Initiative des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz und der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. Zusätzlich zur zentralen Auftaktveranstaltung in Augsburg gibt es rund um den 19. März - den Tag des Hochfests des heiligen Josef - bundesweit ungefähr 40 dezentrale Veranstaltungen zu dem Aktionstag. Einrichtungen der katholischen Jugendsozialarbeit in Deutschland laden dabei kirchliche Amtsträger, Politiker und gesellschaftliche Verantwortungsträger ein.

Diesmal gebe es etwas weniger Aktionen als vergangenes Jahr, damals seien es um die 50 gewesen, erklärte Lisi Maier. Das aktuelle Thema Digitalisierung sei für viele Mitstreiter eher etwas sperrig. Der heilige Josef ist der Schutzpatron der Arbeiter und Jugendlichen. Seit zwölf Jahren veranstalten die katholischen Jugendverbände, Jugendseelsorger und Jugendsozialarbeiter zu seinem Gedenktag bundesweit Aktionen.

KNA

16.03.2018 - Bischöfe , Deutschland , Jugend